Schuldenerlass: Münzen sind aufeinandergehäuft.
Friedens-Botschaft zum Heiligen Jahr 2025

Papst fordert Schuldenerlass und neue Finanzarchitektur

Vatikanstadt  ‐ Frieden gibt es nach Worten von Papst Franziskus nur dann, wenn die reicheren Länder ihre eigenen ökologischen Schulden anerkennen. Dies sei ein wichtiger Schritt im Heiligen Jahr, das an Weihnachten beginnt.

Erstellt: 13.12.2024
Aktualisiert: 12.12.2024
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Papst Franziskus hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, hoch verschuldeten Staaten anlässlich des Heiligen Jahres 2025 ihre Auslandsschulden zu erlassen und dabei die Existenz ökologischer Schulden zwischen Nord und Süd anzuerkennen. In seiner am Donnerstag im Vatikan veröffentlichten Botschaft zum Weltfriedenstag (1. Januar) erklärte er, dies sei ein „Aufruf zur Solidarität, aber vor allem zur Gerechtigkeit“. Das Heilige Jahr eröffnet der Papst am 24. Dezember. Zu dem kirchlichen Festjahr, das normalerweise nur alle 25 Jahre stattfindet, werden in Rom rund 32 Millionen Besucher erwartet.

In der aktuellen Erklärung schrieb der Papst: „Wenn wir unser Herz von diesen notwendigen Veränderungen bewegen lassen, kann das Gnadenjahr des Jubiläums für jeden von uns den Weg der Hoffnung neu eröffnen.“ Er führte aus, durch die Anerkennung sogenannter ökologischer Schulden sollten sich wohlhabendere Länder berufen fühlen, die finanziellen Schulden jener Länder zu erlassen, die nicht in der Lage seien, sie zurückzuzahlen.

„Damit dies kein isolierter Akt der Wohltätigkeit ist, der die Gefahr in sich birgt, erneut einen Teufelskreis aus Finanzierung und Verschuldung in Gang zu setzen, muss gleichzeitig eine neue Finanzarchitektur zur Schaffung einer globalen Finanzcharta entwickelt werden, die auf Solidarität und Harmonie zwischen den Völkern beruht“, so Franziskus.

Hunger beenden

Der Papst forderte abermals die Achtung der Würde des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, „damit jeder Mensch sein Leben lieben und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken kann, mit der Sehnsucht nach Entwicklung und Glück für sich und seine Kinder“. Konkret plädierte er für die Abschaffung der Todesstrafe in allen Ländern. Denn diese verletze nicht nur die Unantastbarkeit des Lebens, sondern mache auch jede menschliche Hoffnung auf Vergebung und Erneuerung zunichte.

Franziskus appellierte überdies, den Hunger auf der Welt endgültig zu beseitigen. Er schlug vor, einen festen Prozentsatz des Rüstungsetats für die Einrichtung eines Weltfonds mit diesem Zweck zu verwenden. Der Fonds solle außerdem in den ärmsten Ländern Bildungsmaßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung ermöglichen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.

„Wir sollten versuchen, jedes Motiv zu beseitigen, das junge Menschen dazu bringen könnte, hoffnungslos in die Zukunft zu blicken – in Erwartung, das Blut ihrer Angehörigen zu rächen“, schrieb der Papst. Die Zukunft sei ein Geschenk, um die Fehler der Vergangenheit zu überwinden und neue Wege des Friedens zu bauen.

KNA