Sorge über Mpox in der DR Kongo
Berlin ‐ Die Weltgesundheitsorganisation hat wegen zunehmender Mpox-Fälle eine gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite ausgerufen. Besonders betroffen ist derzeit die Demokratische Republik Kongo.
Aktualisiert: 21.08.2024
Lesedauer:
Infolge der raschen Ausbreitung der Mpox, auch bekannt als „Affenpocken“ (Monkeypox), in der Demokratischen Republik Kongo baut Ärzte ohne Grenzen seinen Einsatz aus. „Die Geschwindigkeit, mit der sich die Epidemie ausbreitet, ist alarmierend“, sagte Jasmin Behrends, Expertin für globale Gesundheit von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland, am Freitag.
Sorge bereite neben der jüngsten Mutation auch die Tatsache, dass sich die Krankheit in den Flüchtlingscamps ausbreite, wo Menschen auf engstem Raum lebten. Besonders betroffen sind Kinder unter 15 Jahren. In dieser Gruppe gibt es auch die meisten Todesfälle. Der zugelassene Impfstoffen gegen Pocken ist auch für den Einsatz gegen die Variante von Mpox geeignet.
Anfang der Woche hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Reaktion auf den schnellen Anstieg der Infektionszahlen eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite für Mpox ausgerufen.
WHO-Direktor: Internationale Reaktion erforderlich
In einer Stellungnahme erklärte WHO-Chef Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, das Auftreten einer neuen Mpox-Gruppe, ihre schnelle Ausbreitung im Osten der Demokratischen Republik Kongo und die Meldung von Fällen in mehreren Nachbarländern seien sehr besorgniserregend. „Zusätzlich zu den Ausbrüchen anderer Mpox-Gruppen in der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern Afrikas ist klar, dass eine koordinierte internationale Reaktion erforderlich ist, um diese Ausbrüche zu stoppen und Leben zu retten.“
WHO-Informationen zufolge treten in der Demokratischen Republik Kongo seit rund einem Jahrzehnt immer wieder Mpox-Fälle auf, zuletzt stieg die Zahl aber deutlich. Demnach wurde bereits jetzt die Zahl der im Vorjahr gemeldeten Fälle deutlich überschritten. In den vergangenen Monaten waren auch aus den Nachbarländern Burundi, Kenia, Kongo, Ruanda und Uganda steigende Infektionszahlen gemeldet worden. Die Africa Centres for Disease Control and Prevention (ACDC) registrierten laut ihrem jüngsten Report vom 16. August seit Jahresbeginn 18.737 Infektions- und 541 Todesfälle.
Auch in Europa gab es bereits erste Ausbreitungswellen. So verzeichnete das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) seit 2022 bereits 22.592 Mpox-Fälle im Europäischen Wirtschaftsraum, dem neben den EU-Staaten auch Island, Liechtenstein und Norwegen angehören. Zudem wurden dem ECDC bis zum 8. August insgesamt 684 Mpox-Fälle gemeldet.
Schmerzhafter Ausschlag bei Mensch und Tier
Mpox verbreiten sich vorwiegend durch Kontakt mit infizierten Wildtieren oder durch sehr engen, evtl. intimem Kontakt mit anderen an dem Virus erkrankten Personen. Nach einer Inkubationszeit von drei bis 17 Tagen bekommen infizierte Personen häufig einen heftigen Ausschlag, der manchmal von Fieber, Schüttelfrost, geschwollenen Lymphknoten, Erschöpfung und Kopfschmerzen begleitet wird.
Hinweis: Das Robert Koch Institut (RKI) stellt zum Thema Mpox ein FAQ bereit, medmissio bietet eine Mpox-MedBox mit aktuellen Informationen an.
MedBox: Werkzeuge im Kampf gegen Mpox
Das medmissio-Institut für Gesundheit weltweit hat zum Thema Mpox eine Toolbox mit allen relevanten Informationen zusammengestellt. Die Links zu Dokumenten werden dem Forschungsstand entsprechend aktualisiert.
weltkirche.de mit Information von KNA