Priester in Guinea-Bissau fordern Kampf gegen Drogen
Bissau ‐ Die gute strategische Lage wird Guinea-Bissau zum Verhängnis, das Land entwickelt sich zu einem Drogenumschlagplatz. In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Priester des Landes nun die Behörden zum Handeln auf.
Aktualisiert: 08.07.2024
Lesedauer:
Die katholischen Priester von Guinea-Bissau kritisieren den Einfluss der Drogenkriminalität auf ihr Land. Das berichtet die Agentur Fides. „Als Kirche sind wir besorgt über den Schaden, den die Drogen verursachen, weil sie das Land destabilisieren, die Wirtschaft ruinieren und ihr Handel als einfacher Weg gesehen wird, sich zu bereichern“, schreiben die Priester des westafrikanischen Landes in einer Erklärung zum Ende einer Versammlung des diözesanen Klerus.
Nach Fides-Informationen hat sich Guinea-Bissau seit den 2000er-Jahren, getrieben von kriminellen Organisationen aus Südamerika und Südeuropa zu einer wichtigen Drehscheibe für den Kokainhandel von Südamerika über Westafrika, die Sahelzone, Nordafrika und nach Europa entwickelt. Die politische Instabilität des Landes, das seit der Unabhängigkeit 1974 bereits 17 Staatsstreiche zählte, bildet den Nährboden der Entwicklung. War Guinea-Bissau zunächst vor allem Transitland für diverse Rauschgifte, hat es sich nun auch zu einem Absatzmarkt entwickelt.
Erst kürzlich hatte eine Studie im Auftrag der Regierungen von Sierra Leone und Guinea-Bissau Hinweise geliefert, dass in den Ländern Westafrikas neben den „klassischen“ Drogen inzwischen verstärkt auch harte synthetische Opioide mit hohem Suchtpotenzial und starken Nebenwirkungen gehandelt konsumiert werden. Mit ihrer Stellungnahme machen die Priester von Guinea-Bissau daher deutlich, dass das Problem auch ihr Land betrifft. „Wir fordern die Behörden von Guinea-Bissau auf, sich unverzüglich im Kampf gegen den Drogenhandel zu engagieren“, heißt es in ihrer Erklärung.
weltkirche.de mit Information von Fides