Hilfe läuft an

Erdbeben in Marokko mit über 2.000 Toten

Rabat/Bonn ‐ In der Nacht zum Samstag wurden Teile Marokkos von einem starken Erdbeben erschüttert. Viele Menschen werden noch vermisst.

Erstellt: 10.09.2023
Aktualisiert: 12.09.2023
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In Marokko steigt die Zahl der Toten nach einem schweren Erdbeben weiter an. Medien berichten von mehr als 2.000 Todesopfern; dazu kämen viele hundert Verletzte. Weltweit ist die Bestürzung groß. Das Beben in der Nacht zu Samstag hatte eine Stärke von 6,8. Das Epizentrum lag etwa 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlas-Gebirge.

Papst Franziskus betonte in einem Beileidstelegramm seine Solidarität mit allen Betroffenen der Naturkatastrophe. Er bitte Gott im Gebet, den Marokkanern in dieser schweren Prüfung beizustehen. Ein Sprecher von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte, die Vereinten Nationen stünden bereit, um der Regierung des nordafrikanischen Staates bei der Versorgung der Bevölkerung zu helfen. Guterres sei zutiefst bestürzt über die Nachrichten aus Marokko.

Auch die EU bot Hilfe an. Man könne jede Unterstützung leisten, wenn das gewünscht sei, erklärte der für Nothilfe zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic (Samstag) in Brüssel. Das europäische Koordinationszentrum für Katastrophenschutz beobachte die Lage aufmerksam. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte Marokkos König Mohammed VI. „Ihrem ganzen Land und Ihnen wünsche ich viel Kraft bei den Rettungsarbeiten und dem Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur und Gebäude“, so das deutsche Staatsoberhaupt.

Zuvor hatte bereits Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf Twitter von schlimmen Nachrichten aus Marokko geschrieben. Die Gedanken seien bei den Opfern des verheerenden Bebens; „unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen dieser Naturkatastrophe“. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, schrieb auf X: „In solchen Zeiten der Not erinnern uns die Solidarität und das Mitgefühl der Weltgemeinschaft daran, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein.“

Unterdessen bereiten sich auch deutsche Hilfsorganisationen auf einen Einsatz vor. Der Zusammenschluss der Aktion Deutschland Hilft prüft derzeit, welche Maßnahmen aktuell sinnvoll sind. Die meisten Opfer seien in schwer zugänglichem Gelände abseits der Städte zu beklagen. Es gehe jetzt darum, die Verletzten medizinisch zu versorgen, die Bevölkerung mit dem Nötigsten auszustatten und möglichst schnell und sicher unterzubringen, so Sid Peruvemba, Vorstandssprecher einer Hilfsorganisation.

Das Deutsche Rote Kreuz sprach ebenfalls von einer noch sehr unübersichtlichen Lage. Die Menschen in den Katastrophenregionen benötigten jedoch dringend humanitäre Hilfe, so Generalsekretär Christian Reuter.

Caritas international bittet um Unterstützung.

Mitarbeiter des Caritas-Hilfswerks Caritas international befinden sich bereits vor Ort und leisten Nothilfe. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits vor Ort, um die Notlage der Betroffenen zu bewerten und schnellstmögliche Hilfe zu leisten. Die Helfer vor Ort verschaffen sich aktuell eine Übersicht über die Bedarfe vor Ort.“ Erste Lieferungen mit Stromgeneratoren, Zelten, Ausrüstung gegen die Kälte und Medikamenten seien bereits unterwegs, heißt es in einer Mitteilung der Organisation. Für die Nothilfe bittet Caritas international daher um Unterstützung.

KNA

12.09.2023: Korrektur Opferzahlen

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