Partner befürchten weiter steigende Opferzahlen

Nach Zyklon Mocha: Misereor startet Nothilfe in Myanmar

Aachen ‐ Die Lage in Myanmar ist eine Woche nach den katastrophalen Verwüstungen des Zyklons Mocha immer noch dramatisch. Die örtlichen Partner des Hilfswerks Misereor berichten von dramatischen Verhältnissen.

Erstellt: 25.05.2023
Aktualisiert: 25.05.2023
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Die Lage in Myanmar ist eine Woche nach den katastrophalen Verwüstungen des Zyklons Mocha immer noch dramatisch, manche Folgen werden erst jetzt sichtbar. Partner des Hilfswerks befürchten, dass aufgrund der hohen Anzahl von Vermissten deutlich mehr Todesopfer zu beklagen sind, als offiziell vermeldet. In der Stadt Sittwe im Bundesstaat Rakhine seien mehrere Lager von Binnenvertriebenen. Weite Teile der Region sind immer noch überflutet. „Viele der Überlebenden sind verletzt, ihre Häuser zerstört und daher dringend auf Hilfe angewiesen“, berichtet Misereor-Länderreferentin Corinna Broeckmann.

Lokale Partnerorganisationen, die von Misereor Unterstützung erhalten, schildern die Verzweiflung der Menschen in den betroffenen Regionen. „Sie gehörten schon vor der aktuellen Katastrophe zur ärmsten Bevölkerung im Land. Als Vertriebene im eigenen Land waren sie in Notunterkünften und Zeltlagern den Kräften des Sturms und den heftigen Regenfällen schutzlos ausgeliefert“, so Broeckmann. Viele der Betroffenen sind Angehörige der von der Militärjunta verfolgten Minderheit der muslimischen Rohingya. Auch die Infrastruktur in den vom Sturm und Starkregen betroffenen Regionen ist dem Erdboden gleichgemacht. Krankenhäuser, Schulen und weite Teile der Stromnetze wurden zerstört.  

Bürgerkrieg und extreme Armut

Das Hilfswerk kündigte daher an, 50.000 Euro für die betroffene Bevölkerung zur Verfügung zu stellen, um Menschen in sechzehn Dörfern in den Bundesstaaten Rakhine und Kachin mit Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und Hygieneartikeln zu versorgen. Auch Wiederaufbauarbeiten, insbesondere die Reparatur von Brunnen, sollen mit dem Geld unterstützt werden.

Der Zyklon „Mocha“ hatte am 14. Mai an der Küste des Golfs von Bengalen zwischen Cox's Bazar und Rakhine Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 250 Stundenkilometern erreicht. Medienberichten zufolge sind in Rakhine an der Westküste mindestens 400 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelt es sich vor allem um Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya. Berichten zufolge sind in der Stadt Sittwe mehrere Flüchtlingscamps der Binnenvertriebenen vollständig zerstört worden.

weltkirche.de/Misereor/KNA