Doppelkatastrophe am Horn von Afrika

Somalia mitten in der Dürre von Hochwasser betroffen

Genf ‐ Mitten in der schwersten Dürrekatastrophe seit Jahrzehnten leiden in Somalia Hunderttausende unter Sturzfluten.

Erstellt: 13.04.2023
Aktualisiert: 25.04.2023
Lesedauer: 

140.000 Menschen hätten vor den Wassermassen fliehen müssen, teilte das UN-Büro für die Koordination humanitärer Hilfe am Donnerstag in Genf mit. Sollten die Regenfälle in Somalia und im benachbarten äthiopischen Hochland anhalten, könnten bis zu 1,6 Millionen Menschen von Überschwemmungen betroffen sein und 600.000 vertrieben werden, vor allem entlang der Flüsse Juba und Shabelle im Süden.

Das Hochwasser falle zeitlich mit einem neuen Ausbruch der Cholera und akuter Diarrhöe zusammen, so das UN-Büro. Zudem hätten die Regenfälle Straßen beschädigt, was zu Versorgungsproblemen auf einigen lokalen Märkten führen könne.

An sich kämpft Somalia wie andere Länder am Horn von Afrika mit einer anhaltenden Trockenheit, die die beiden vorhergehenden Dürren 2010/2011 und 2016/2017 noch übertrifft. Allein in Somalia sind nach UN-Angaben 8,25 Millionen Menschen für das Überleben auf Hilfe angewiesen. Dank massiver Erhöhung der humanitären Unterstützung sei die Zahl derer, die von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht sind, um rund 5 Millionen gesunken; weiterhin bleibe die Lage aber kritisch, so ein aktueller UN-Bericht.

KNA

Mehr zum Thema