Trümmer nach Gefechten. Symbolfoto Krieg.
Renovabis: Aserbaidschan versucht, Status quo zu verändern

Kaukasus-Konflikt – Humanitäre Katastrophe befürchtet

Freising ‐ Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis hat zu internationalen Anstrengungen aufgerufen, um ein erneutes Aufflammen des Konflikts zwischen Aserbaidschan und Armenien zu verhindern.

Erstellt: 20.12.2022
Aktualisiert: 20.12.2022
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Aktuelle Ereignisse ließen derzeit eine humanitäre Katastrophe befürchten, warnte Renovabis-Chef Thomas Schwartz am Freitag in Freising. Denn Aserbaidschan blockiere seit Tagen den Latschin-Korridor. Dabei handle es sich um die einzige Verbindung zwischen Bergkarabach und Armenien. Über 100.000 Menschen seien dadurch von der Versorgung abgeschnitten.

„Im Schatten des Ukraine-Krieges und angesichts der Schwäche der armenischen Schutzmacht Russland versucht Aserbaidschan den Status quo zu verändern“, analysierte Schwartz die Lage. Das Hilfswerk fordere die Regierungen beider Länder dringend auf, „alles zu unterlassen, was zu erneuter Gewalt und unsinnigem Sterben und Leiden vieler Menschen führt“.

Der Renovabis-Chef verlangte erneut ein Engagement der Weltgemeinschaft, der Vereinten Nationen, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der Europäischen Union (EU) für diese Region. Der Einfluss der EU und die wirtschaftlichen Verbindungen zu Aserbaidschan müssten genutzt werden, um zu Deeskalation und Befriedung beizutragen. In OSZE-Friedenstruppen sieht Schwartz ein gutes Instrument, die Versorgung von Bergkarabach über den Latschin-Korridor sicherzustellen.

KNA

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