Dachdecker installieren Solarpaneele um eine Solarthermieanlage (m.u.) herum auf dem Dach eines Wohnhauses am 22. September 2022 in Hennef. Ein Dachdecker trägt eine Solarplatte in den Händen.
Landeskomitee der Katholiken fordert CO₂-Neutralität

Bayern: Komitee will Klimaverpflichtung der Bischöfe

Leitershofen ‐ Bayerns höchstes katholisches Laiengremium verlangt von den Bischöfen eine Selbstverpflichtung zum Klimaschutz. Die Oberhirten sollten für ihr Bistum ein Konzept beauftragen, „in dem ein klares Zieljahr für Treibhausgasneutralität formuliert wird, das unterlegt ist mit konkreten und überprüfbaren Schritten“.

Erstellt: 21.11.2022
Aktualisiert: 21.11.2022
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Die Forderung steht nun auch in einem Eckpunktepapier zum Thema „Klimaverantwortung“ des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Das Gremium hat den Text am Samstag in Leitershofen bei Augsburg verabschiedet. Dort fand seit Freitag die zweitägige Herbstvollversammlung des Komitees mit rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.

In dem Beschluss heißt es, es brauche möglichst bis Ende 2023 ein gemeinsames Klimaschutzziel aller bayerischen Diözesen orientiert an den internationalen Abkommen. Man müsse sich auf eindeutige, ressortübergreifende Verantwortlichkeiten verständigen. „Für alle kirchlichen Organisationseinheiten muss Treibhausgasneutralität zur Pflichtaufgabe und Entscheidungsgrundlage werden.“

Ursprünglich hatte das Papier eine gemeinsame Stelle der bayerischen Bistümer zum Klimaschutz verlangt: ein „Koordinationsbüro für Strategisches Ökomanagement mit einer verantwortlichen Einzelpersönlichkeit an der Spitze“. Dagegen votierte die Versammlung mehrheitlich. Gegner monierten etwa, die Einrichtung eines Büros für alle Bistümer könne Bischöfe, die weiter vorangehen wollten, behindern.

Der Vorsitzende des Landeskomitees, Joachim Unterländer, mahnte, in der Klimaschutz-Diskussion dürften soziale Gerechtigkeit und Generationengerechtigkeit nicht verloren gehen. Er forderte zudem, die Beschlüsse des Reformprojekts der katholischen Kirche in Deutschland, des Synodalen Wegs, umzusetzen. „Dieser Weg ist die zentrale Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Glauben und Kirche.“

Zum Auftakt am Freitag hatte der Präsident der Münchner Hochschule für Philosophie (HFPH), Johannes Wallacher, erklärt, warum er bei Maßnahmen gegen den Klimawandel nicht von „Verzicht“ sprechen wolle: „Es geht vielmehr um die Umverteilung von Zumutungen und Chancen.“ Zweck sei ein besseres gelingendes Leben für alle. Im Kampf gegen den Klimawandel brauche es eine positive Zielperspektive. Dazu könnten Kirchen und Religionen viel beitragen.

KNA