Jugendliche halten einen Rosenkranz auf dem Weltjugendtag in Panama

Suche nach einem neuen Verständnis von Mission

Die Mission ist eines der prägenden Themen der Amtszeit von Papst Franziskus. Lange Zeit auch unter Christen ein Tabuthema, hat vor allem sein Lehrschreiben Evangelii Gaudium vielen Menschen einen neuen Zugang eröffnet und vielfältige missionarische Aufbrüche angestoßen.

Erstellt: 28.07.2022
Aktualisiert: 28.07.2022
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Die Mission ist eines der prägenden Themen der Amtszeit von Papst Franziskus. Lange Zeit auch unter Christen ein Tabuthema, hat vor allem sein Lehrschreiben Evangelii Gaudium vielen Menschen einen neuen Zugang eröffnet und vielfältige missionarische Aufbrüche angestoßen.

Du bist Mission

Der Gedanke, nicht nur eine Mission zu haben, sondern eine Mission zu sein, ist so ungewöhnlich wie faszinierend. Papst Franziskus beschreibt Christsein als einen Zustand permanenter Mission: Wir sind auf dieser Welt, Licht zu bringen, zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu heilen, zu befreien. Mission als eine Art Gegengift gegen die individualistische Traurigkeit und die Kälte verschlossener Türen. Diese Botschaft macht Mut.

Es ist kein einfaches Thema. Erfahrungen von Zwangsbekehrung und Unterdrückung in der Missionsgeschichte werfen bis heute ihre Schatten. Der Versuch, den eigenen Glauben als die bessere Alternative im Vergleich zu anderen Auffassungen zu präsentieren, ist verpönt. Wie also heute antworten auf die Aufforderung Jesu: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Mk 16,15)?

Getauft und gesandt

Der Monat der Weltmission ist immer wieder eine besondere Einladung, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen.

Papst Franziskus drückt es so aus: „Was du entdeckt hast, was dir zu leben hilft und dir Hoffnung gibt, das sollst du den anderen mitteilen.“ Alle Menschen haben ein Recht auf die persönliche Begegnung mit Jesus Christus und die Botschaft, dass Gott den Menschen liebt. Dafür braucht es Frauen und Männer, die diese Botschaft durch ihren Einsatz für das Leben bezeugen.

Ein weltweites Netzwerk

An vielen Orten der Welt geschieht das durch praktizierte christliche Nächstenliebe und konkrete Aktionen der Zusammenarbeit und Solidarität unter den Kirchen. Diese Solidarität zu stärken, auch das ist Anliegen der Initiative von Papst Franziskus. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das weltweite Netzwerk der Päpstlichen Missionswerke, das in Deutschland durch Missio vertreten wird.

Jedes Jahr koordiniert dieses in 120 Ländern präsente Netzwerk den Sonntag der Weltmission. Das Geld der Kollekte vom Sonntag der Weltmission fließt in den Solidaritätsfonds der Weltkirche, der besonders der Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien zugutekommt, wo die große Mehrzahl der ärmsten Länder der Welt liegt. Der Solidaritätsfonds ermöglicht es, die pastoralen und sozialen Projekte der Kirche in den Armutsregionen mitzufinanzieren und so zu einer ganzheitlichen Entwicklung beizutragen.

Von Missio Aachen/weltkirche.de