Spiritualität

Im Glauben verbunden

Weltkirchliche Spiritualität zeichnet sich durch das Bewusstsein aus, dass wir trotz aller Unterschiede in die weltweite Gemeinschaft aller Gläubigen eingebunden sind. Ein Austausch über die Grenzen der Kulturen hinweg kann der gegenseitigen Bereicherung dienen und wertvolle Impulse für die Belebung der jeweils eigenen Spiritualität geben.

Erstellt: 21.12.2012
Aktualisiert: 21.07.2022
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Spiritualität als Ausdruck einer geistlichen Lebensform bezeichnet eine konkrete Gestalt, in der die individuelle Existenz auf Gott bezogen ist und aus dieser Beziehung heraus ihr Leben im Alltag gestaltet. Weltkirchliche Spiritualität bezeichnet damit zunächst die große Vielfalt solcher Gestalten individuellen und gemeinschaftlichen Glaubensvollzugs, die der Vielfalt der Kulturen und Lebenskontexte entspricht.

Diese Vielfalt hat etwas Faszinierendes und Inspirierendes. Ein Austausch über die Grenzen der Kulturen hinweg kann der gegenseitigen Bereicherung dienen und wertvolle Impulse für die Belebung der jeweils eigenen Spiritualität geben.

Weltweite Gebetsgemeinschaft

Weltkirchliche Spiritualität zeichnet sich zugleich durch das Bewusstsein aus, dass wir trotz aller Unterschiede in die weltweite Gemeinschaft aller Gläubigen eingebunden sind. So wird Weltkirche als Gebetsgemeinschaft auch dann spürbar, wenn Menschen sich nicht persönlich begegnen. Denn diese Gemeinschaft wird schon dann deutlich, wenn wir uns bewusst machen, dass mehr als zwei Milliarden Menschen auf der ganzen Welt den gleichen Glauben an den dreieinen Gott mit uns teilen und zu ihm beten.

Menschen in traditionellen Gewändern lesen in China aus einem Gebetsbuch
Bild: © Melters/Missio Aachen

Mehr als zwei Milliarden Menschen auf der ganzen Welt teilen mit uns den gleichen Glauben an den dreieinen Gott und beten zu ihm.

Dabei gibt es sowohl unterschiedliche Arten zu beten, als auch Gebete, die überall auf der Welt gebetet werden. Natürlich ist hier an erster Stelle das Vater Unser zu nennen, das Gläubige auf aller Welt in ihrer je eigenen Sprache beten. Weiterhin ist die gemeinsame Liturgie der Kirche ein prägendes Merkmal der weltkirchlichen Gebetsgemeinschaft, die sich in der Eucharistiefeier oder im Stundengebet ausdrückt. Das Bewusstsein, dass zu jedem Zeitpunkt Menschen irgendwo auf der Welt diese Liturgie feiern, wirkt wie ein unsichtbares Band und stärkt die Verbundenheit in der Weltkirche und untereinander.

Darüber hinaus gibt es natürlich eine Vielzahl von Gebetstexten, Impulsen und Liedern, die an den verschiedensten Orten der Welt den Glauben an Gott zum Ausdruck bringen. Diese sind in der je eigenen Sprache formuliert und es kommen viele unterschiedliche Traditionen, Bräuche und Kontexte aber auch individuelle Erfahrungen und Lebensgeschichten zum Ausdruck.

„Das Bewusstsein, dass zu jedem Zeitpunkt Menschen irgendwo auf der Welt diese Liturgie feiern, wirkt wie ein unsichtbares Band und stärkt die Verbundenheit in der Weltkirche und untereinander.“

Anregungen für die Praxis

In der weltkirchlichen Gebetsgemeinschaft besteht die Chance, Gebete, Texte und Impulse aus anderen Teilen der Weltkirche aufzugreifen. Dadurch können wir uns in Deutschland von Gläubigen aus anderen Erdteilen inspirieren lassen und die Anliegen dieser Mitchristen gemeinsam mit ihnen vor Gott tragen. Auf diesem Wege können wir selbst auch unseren eigenen Horizont als Betende weiten. Folgende Beispiele können als Anregung dienen:

  • Fürbitten im sonntäglichen Gottesdienst mit Gebetsanliegen aus anderen Ländern oder Gebetsanliegen von Gemeindemitgliedern, die (vorübergehend) im Ausland leben;
  • besonders gestaltete weltkirchliche Gottesdienste, zum Beispiel für die besonderen Aktionszeiten der Hilfswerke oder zum kirchlichen Weltfriedenstag am 1. Januar;
  • Impulse zu Beginn von Gremien- und Gruppentreffen mit einem weltkirchlichen Gebet oder Text;
  • Begegnung mit Christen aus anderen Erdteilen, um von ihrem spirituellen Reichtum zu lernen.
Von Prälat Dr. Klaus Krämer, Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und Missio in Aachen

Spirituelle Impulse von Missio Aachen

Menschen aller Zeiten und Kulturen brachten und bringen ihre Not und Hoffnung in Gebeten zum Ausdruck.

Das Misereor-Hungertuch

Das Hungertuch ist ein zentraler Bestandteil der Misereor-Fastenaktion. 

Botschaften von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag

Jeweils zum Weltfriedenstag am 1. Januar gibt Papst Franziskus eine Botschaft heraus.