
Katholisches Sozialinstitut in Ecuador eröffnet
Sozialinstitut ‐ Auf Initiative des Münchner Kardinals Reinhard Marx ist in der ecuadorianischen Stadt Guayaquil ein Institut für katholische Soziallehre gegründet worden. Es trägt den Namen „Benedikt XVI.“, wie die Erzbischöfliche Pressestelle in München mitteilte.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Auf Initiative des Münchner Kardinals Reinhard Marx ist in der ecuadorianischen Stadt Guayaquil ein Institut für katholische Soziallehre gegründet worden. Es trägt den Namen „Benedikt XVI.“, wie die Erzbischöfliche Pressestelle in München mitteilte.
Es wurde feierlich am 10. September vor mehr als 500 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eröffnet. Dabei unterzeichneten Marx, der Vorsitzende der Ecuadorianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Antonio Arregui Yarza, und der Bischof von Ibarra, Walter Maggi, die Gründungsurkunde.
Interdisziplinärer Austausch als wichtiger Faktor
Eine solche Einrichtung müsse offen sein für den interdisziplinären Austausch mit allen Gruppen und so wichtige Bereiche des Landes beeinflussen können, sagte Marx. Aus seiner Erfahrung als ehemaliger Leiter eines Sozialinstituts und Professor für Sozialethik wisse er, dass Unternehmer, Gewerkschafter und Politiker offen dafür gewesen seien, sich mit der katholischen Soziallehre zu befassen. Sie hätten gespürt, dass diese ein Fundament für ein besseres Leben sein könne.
Sozialethik sei allerdings nicht mit dem karitativen Auftrag der Kirche zu verwechseln, betonte Marx. Der Weg der Caritas sei die direkte Hinwendung zu Armen, Kranken und allen Menschen in Not. Aufgabe der Soziallehre sei es dagegen, die Situation so zu verändern, dass es künftig weniger Arme geben wird.
„Die Soziallehre ist keine bloße Zugabe, sondern ist wesentlich für den Menschen und sein ganzes Leben.“
Erzbischof Arregui erläuterte, dass die menschliche Existenz davon abhänge, in welcher Kultur man lebe und wie diese Kultur verändert werden könne. „Die Soziallehre ist keine bloße Zugabe, sondern ist wesentlich für den Menschen und sein ganzes Leben“, so der Erzbischof.
Neben wissenschaftlichen Analysen auch Ausbildungsprogramme
Der von der Ecuadorianischen Bischofskonferenz mit dem Aufbau des Instituts betraute Bischof Maggi unterstrich, die Einrichtung werde vom Nationalen Laienrat CELCA und der Bischofskonferenz auf den Weg gebracht. „Wir wollen als Christen unsere Euphorie in die Gesellschaft hineintragen.“ Ziel neben der wissenschaftlichen Analyse der sozialen Lage sei die Entwicklung eines Ausbildungsprogramms, das sich auf universitärer Ebene und in der Erwachsenenbildung an Priester und Laien richten solle. Es genüge nicht, den Glauben nur im Katechismus zu lehren. „Wir müssen ihn einpflanzen und wirklich leben“, sagte Maggi.
Die Delegation aus der Erzdiözese München-Freising hält sich bis zum 13. September in dem südamerikanischen Andenstaat auf. Anlass der Reise ist das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen dem Erzbistum und der katholischen Kirche Ecuadors.