
FAO ruft zu Hilfe für Sahel und Horn von Afrika auf
Dürre und Hunger ‐ Die Welternährungsorganisation FAO hat zu sofortiger Hilfe in den Hungergebieten im Sahel und am Horn von Afrika aufgerufen. Zugleich seien langfristige Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft nötig, um die betroffenen Bevölkerungen gegen weitere Krisen zu wappnen, sagte FAO-Generalsekretär Jose Graziano da Silva am Donnerstag in New York. Das bisherige Vorgehen kritisierte er als „reaktiv und unangemessen“.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Die Welternährungsorganisation FAO hat zu sofortiger Hilfe in den Hungergebieten im Sahel und am Horn von Afrika aufgerufen. Zugleich seien langfristige Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft nötig, um die betroffenen Bevölkerungen gegen weitere Krisen zu wappnen, sagte FAO-Generalsekretär Jose Graziano da Silva am Donnerstag in New York. Das bisherige Vorgehen kritisierte er als „reaktiv und unangemessen“.
Schon tags zuvor hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon internationale Unterstützung für die westliche Sahelzone verlangt. Im Westen Afrikas braue sich aus Aufständen, extremen Wetterbedingungen und Wirtschaftskrisen ein „perfekter Sturm“ zusammen. Mehr als 18 Millionen Menschen seien von einer ernsten Nahrungsmittelkrise betroffen. Einer Million Kinder drohe schwere Unterernährung. Die Region stehe an einem kritischen Punkt.
Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas international, hatte bereits im Juni angesichts der aktuellen Lage im Sahel weitere Anstrengungen im Kampf gegen Dürre und Hunger angemahnt. „Der Kampf gegen den Hunger ist ein Marathon, kein 100-Meter-Lauf“, so Müller. Die Katastrophenvorsorge der vergangenen Jahre habe dazu beigetragen, dass die Menschen der Region heute deutlich besser vor Hungersnöten geschützt seien als in der Vergangenheit. Es müssten jedoch weitere Schritte folgen. So sei es notwendig, kurzfristige Nothilfe und langfristige Katastrophenvorsorge noch enger miteinander zu verzahnen.
Auch Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, mahnte Anfang des Jahres, dass der Kampf gegen Hungersnöte nicht allein durch Soforthilfe bestritten werden könne. Es müsse langfristig und kontinuierlich in der Region gegen die Wüstenbildung gearbeitet werden, damit es zu solchen Krisen nicht mehr käme. „Hier bietet insbesondere die Sahelstiftung, die seit Jahrzehnten vor Ort tätig ist und auf das Netzwerk der Kirchen zurückgreifen kann, einen Garant für wirklich nachhaltige Arbeit.“, so der Erzbischof.
Die Projekte der Sahelstiftung werden zu einem großen Teil aus Erträgen der Spenden deutscher Katholiken anlässlich eines Aufrufs von Papst Johannes Paul II. finanziert. Dieser hatte 1980 in einem eindringlichen Appell um Hilfe für die nach einer Dürrekatastrophe Not leidende Bevölkerung im Sahel gebeten. Damals wurden 30 Millionen DM gespendet.