Philippinen und muslimische Rebellen schließen Frieden

Auf den Philippinen haben sich die Regierung und die islamischen Rebellen der „Moro Islamic Liberation Front“ (MILF) auf ein Rahmenabkommen zur Beendigung des mehr als 40 Jahre währenden Bürgerkriegs auf der Insel Mindanao geeinigt.

Erstellt: 08.10.2012
Aktualisiert: 11.07.2015
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Auf den Philippinen haben sich die Regierung und die islamischen Rebellen der „Moro Islamic Liberation Front“ (MILF) auf ein Rahmenabkommen zur Beendigung des mehr als 40 Jahre währenden Bürgerkriegs auf der Insel Mindanao geeinigt.

Das Abkommen sehe im Kern eine autonome Region Bangsamoro in den mehrheitlich von Muslimen bewohnten Teilen Mindanaos vor, sagte Präsident Benigno Aquino am Sonntag (Ortszeit) in Manila. „Dieses Friedensabkommen ebnet den Weg für einen endgültigen und dauerhaften Frieden in Mindanao“, betonte er, und es garantiere auch „die Einheit der Philippinen als Nation“.

Der Name „Bangsamoro“ bezieht sich auf die muslimischen Bewohner der südlichen Philippinen. Die Philippinen sind das einzige mehrheitlich katholische Land im asiatischen Raum. Die MILF hat im Verlauf der von Malaysia moderierten Friedensverhandlungen ihre Maximalforderung nach einem eigenen Staat auf Mindanao aufgegeben. Das Rahmenabkommen soll Mitte Oktober in Manila von den beiden Konfliktparteien unterzeichnet werden.

Ein endgültiger Friedensvertrag könne bis zum Ende von Aquinos Amtszeit 2016 unter Dach und Fach sein, sagten Mitarbeiter des Präsidenten laut philippinischen Medien. Bis dahin seien aber noch schwierige Detailfragen zu klären. Für die neue autonome Muslimregion soll eine Übergangskommission „im Rahmen der Verfassung ein Basisgesetz“ erarbeiten, über das die Menschen von Bangsamoro in einem Referendum abstimmen sollen. Der mehr als vier Jahrzehnte dauernde Bürgerkrieg zwischen der Islamischen Befreiungsfront und der philippinischen Armee hat mehr als 120.000 Menschenleben gefordert.