
Hunger durch Armut
Rund um den Tag der Welternährung am 16. Oktober und den Tag der internationalen Armutsbekämpfung am 17. Oktober veranstaltet das VENRO-Projekt „Deine Stimme gegen Armut – Entwicklung braucht Beteiligung“ eine Aktionswoche. Das Motto: „Hunger durch Armut. Verdächtig: Europa“ Das Ziel: Mit kreativen Ideen und Aktivitäten Aufmerksamkeit für die weltweite Armutsbekämpfung zu schaffen.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Rund um den Tag der Welternährung am 16. Oktober und den Tag der internationalen Armutsbekämpfung am 17. Oktober veranstaltet das VENRO-Projekt „Deine Stimme gegen Armut – Entwicklung braucht Beteiligung“ eine Aktionswoche. Das Motto: „Hunger durch Armut. Verdächtig: Europa“ Das Ziel: Mit kreativen Ideen und Aktivitäten Aufmerksamkeit für die weltweite Armutsbekämpfung zu schaffen.
„Deine Stimme gegen Armut“ fordert, das Recht auf Nahrung in die Gesetze über die europäische Agrarpolitik aufzunehmen und in einem eigenen Artikel zu behandeln. „Die Europäische Union ist weltweit sowohl die größte Importeurin wie auch die größte Exporteurin von Nahrungsmitteln“, erklärt Ulrich Post, Vorstandsvorsitzender des VENRO. Dies liegt insbesondere an der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die seit 1962 die Landwirtschaft in der Europäischen Union mit hohen Subventionen unterstützt. Laut des Verbands entfallen über 40 Prozent des 147 Milliarden Euro schweren EU-Haushalts für 2012 allein auf die GAP.
Dass der Export landwirtschaftlicher Produkte von der EU bezuschusst wird, habe insbesondere für Erzeugerinnen und Erzeuger in den Entwicklungsländern fatale Folgen: Die EU unterbiete die Preise auf den regionalen und lokalen Märkten armer Länder. Dies führe zu einem ungleichen Wettbewerb, in dem Bäuerinnen und Bauern in Entwicklungsländern nicht mithalten könnten. „Man kann sogar sagen, dass die europäischen Exporte mitunter landwirtschaftliche Entwicklung verhindern, da die Bäuerinnen und Bauern weniger Anreize haben, weiter zu produzieren“, so Post. „Dies kann das Menschenrecht auf Nahrung verletzen.“
Zahlreiche Gruppen, Initiativen und Verbände aus dem kirchlichen und nicht-kirchlichen Bereich haben bereits ihre Teilnahme an der Aktionswoche angekündigt. Unter anderem veranstaltet Oxfam im Bündnis mit Misereor, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und weiteren Organisationen am 14. Oktober in Berlin eine Demonstration gegen Nahrungsmittelspekulationen. Durch den Lärm von 868 leeren Töpfen bezeugen sie ihre Solidarität für die 868 Millionen hungernden Menschen weltweit.