
Bischöfe verurteilen Mauerbaupläne
Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes fordern Israel auf, das geplante Teilstück der Sperrmauer im „christlichen Dreieck“ Bethlehem, Beit Dschallah und Beit Sahour nicht zu bauen. In dem Rechtsstreit gebe es keine Absprachen zwischen der Kirche und den israelischen Behörden, betonten die Bischöfe am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes fordern Israel auf, das geplante Teilstück der Sperrmauer im „christlichen Dreieck“ Bethlehem, Beit Dschallah und Beit Sahour nicht zu bauen. In dem Rechtsstreit gebe es keine Absprachen zwischen der Kirche und den israelischen Behörden, betonten die Bischöfe am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Der geplanten Verlauf der „illegalen Mauer“ zwischen Beit Dschallah und Walajeh betreffe zahlreiche christliche Familien sowie zwei Häuser des Salesianer-Ordens in Cremisan.
Durch den Bau würde die örtliche Gemeinschaft vom Cremisan-Tal und damit von einer der letzten größeren Agrar- und Erholungsgebiete sowie von bedeutenden Wasserquellen abgeschnitten. Betroffen wäre auch die 1960 gegründete Schule der Salesianerinnen mit 450 Schülern. Die geplante Sperranlage gefährdet damit nach Ansicht der katholischen Bischöfe die Christen Bethlehems insgesamt; dies könne zu weiter verstärkter Abwanderung führen.
Unterzeichnet ist die Stellungnahme unter anderen vom Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, dem Kustos der Franziskaner Pierbattista Pizzaballa sowie vom päpstlichen Nuntius in Jordanien, Erzbischof Giorgio Lingua.
Gegen die geplante acht Meter hohe Betonmauer läuft derzeit ein Verfahren vor Israels Oberstem Gericht. Geklagt haben unter anderem die beiden Salesianer-Gemeinschaften von Cremisan, unterstützt von der unter dem Patronat des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem stehenden Menschenrechtsorganisation „Society of St. Yves“.