Gewalt in Kolumbien weitet sich aus

Gewalt in Kolumbien weitet sich aus

Mit einem symbolischen SOS-Appell hat der kolumbianische Bischof Héctor Epalza Quintero auf die zunehmende Gewalt paramilitärischer Gruppen in seiner Heimatdiözese Buenaventura aufmerksam gemacht.

Erstellt: 09.11.2012
Aktualisiert: 11.07.2015
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Mit einem symbolischen SOS-Appell hat der kolumbianische Bischof Héctor Epalza Quintero auf die zunehmende Gewalt paramilitärischer Gruppen in seiner Heimatdiözese Buenaventura aufmerksam gemacht.

Wie die katholische Kolumbianische Bischofskonferenz auf ihrer Internetseite berichtet, gab es allein in den vergangenen sechs Wochen in der als besonders arm geltenden Stadt an der Pazifikküste mehr als 40 Morde, 75 Menschen sind unter ungeklärten Umständen verschwunden.

Blutige Auseinandersetzungen

Für die ausufernde Gewalt machte der Oberhirte von Buenaventura die verfeindeten paramilitärischen Gruppen „La Empresa" und „Los Urabenos" verantwortlich, die sich um die Vorherrschaft in der Hafenstadt blutige Auseinandersetzungen liefern. Die kriminellen Banden kontrollieren die lokalen Drogenrouten, den illegalen Bergbau sowie die Schutzgelderpressungen in der Region rund um den internationalen Hafen.

 

In seiner Botschaft rief Bischof Quintero dazu auf, die Behörden und Sicherheitskräfte von Buenaventura nicht im Kampf gegen die Gewalt alleine zu lassen: „Wir rufen die Regierung und die Sicherheitskräfte des Landes auf, die Maßnahmen zu ergreifen, um den Menschen den notwendigen Schutz zu gewähren." Bürgerrechtsorganisationen machen die illegalen paramilitärischen Verbände in Kolumbien für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Die Gruppen „La Empresa" und „Los Urabenos" gelten zugleich als zwei der größten kolumbianischen Drogenkartelle.