Katholikenkomitee fordert Dialog und Nachhaltigkeit
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Katholikenkomitee fordert Dialog und Nachhaltigkeit

Der Dialog zwischen Christen und Muslimen in Deutschland sollte nach Ansicht des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) weiter ausgebaut werden. Denkbar sei beispielsweise die gemeinsame Behandlung bio- und wirtschaftsethischer Fragen sowie die Verurteilung extremistischer Tendenzen, sagten Hamideh Mohagheghi und Hansjörg Schmid vom Gesprächskreis „Christen und Muslime“ beim ZdK.

Erstellt: 23.11.2012
Aktualisiert: 11.07.2015
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Der Dialog zwischen Christen und Muslimen in Deutschland sollte nach Ansicht des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) weiter ausgebaut werden. Denkbar sei beispielsweise die gemeinsame Behandlung bio- und wirtschaftsethischer Fragen sowie die Verurteilung extremistischer Tendenzen, sagten Hamideh Mohagheghi und Hansjörg Schmid vom Gesprächskreis „Christen und Muslime“ beim ZdK.

Der Gesprächskreis stellte am Freitag bei der ZdK-Herbstvollversammlung in Bonn die von ihm erarbeitete Erklärung Christen und Muslime - Partner in der pluralistischen Gesellschaft vor.

Darin rufen die Autoren zu mehr gemeinsamem Engagement auch in anderen Bereichen auf, etwa beim Einsatz für Bildung, für die Seniorenarbeit und die Altenpflege sowie die Notfallbegleitung und Seelsorge. Die Vorsitzende des Gesprächskreises, Gabriele Erpenbeck, beklagte, dass es zwischen Christen und Muslimen nach wie vor „viel gegenseitige Fremdheit und Unkenntnis“ gebe. „Erschreckend“ nannte sie es, wie „schnell und nachhaltig“ religiöse Überzeugungen und Traditionen für politische Interessen instrumentalisiert werden könnten. Dies alles zeige, wie „unabdingbar“ der interreligiöse Dialog sei.

Auch nachhaltiges Wirtschaften war Thema

Auch das Thema „Nachhaltig wirtschaften und einkaufen“ war am Freitag Thema der Vollversammlung. Das Zentralkomitee rief öffentliche Einrichtungen und Kirchen zu einer umweltverträglicheren Einkaufspraxis auf. Allein die öffentliche Hand gebe für Waren und Dienstleistungen 360 Milliarden Euro im Jahr aus, heißt es in einem am Freitag auf der ZdK-Herbstvollversammlung in Bonn verabschiedeten Papier . Zwar erlaube es das Vergabegesetz seit 2009, soziale und ökologische Kriterien bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zuzulassen. Von dieser Möglichkeit werde aber immer noch zu selten Gebrauch gemacht, moniert das ZdK.

Konkret spricht sich die Vollversammlung für ein Aktionsprogramm aus, um die Einrichtungen in Bund, Ländern und Kommunen dabei zu unterstützen, ihre Beschaffung nach sozialen und ökologischen Kriterien auszurichten. Für die Einkaufspraxis des Bundes empfiehlt das ZdK einen Stufenplan mit konkret definierten Teilzielen. Zudem seien verbindliche Kriterien im Vergaberecht zu verankern, die ökologischen und sozialen Mindeststandards entsprechen. Außerdem gelte es, die Anfang 2012 eingerichtete „Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung“ besser auszustatten.

Nachholbedarf sieht das höchste Gremium der katholischen Laien in Deutschland auch beim Einkaufsverhalten der Kirchen. Hier spricht sich die ZdK-Vollversammlung für einen verstärkten Rückgriff auf regionale Angebote sowie Produkte aus dem Fairen Handel aus. Gestärkt werden soll auch die ethische Geldanlage. Darüber hinaus sollten die Bistümer einen Rahmen für die Einkaufspraxis in den auf ihrem Gebiet liegenden Gemeinden, Organisationen und Einrichtungen erarbeiten. Die zuständigen Bereiche in den bischöflichen Verwaltungen sollten zudem enger zusammenarbeiten. (KNA)

Mehr Informationen finden Sie unter www.zdk.de