
Papst fordert Waffenstillstand in Syrien
Papst Benedikt XVI. hat zu einem Waffenstillstand in Syrien aufgerufen. In dem Konflikt könne es keine Sieger, sondern nur Verlierer geben, sagte der Papst beim Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps am Montag im Vatikan. Sobald wie möglich müsse ein „konstruktiver Dialog“ beginnen. Benedikt XVI. forderte die internationale Gemeinschaft zu humanitärer Hilfe für Syrien auf.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Papst Benedikt XVI. hat zu einem Waffenstillstand in Syrien aufgerufen. In dem Konflikt könne es keine Sieger, sondern nur Verlierer geben, sagte der Papst beim Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps am Montag im Vatikan. Sobald wie möglich müsse ein „konstruktiver Dialog“ beginnen. Benedikt XVI. forderte die internationale Gemeinschaft zu humanitärer Hilfe für Syrien auf.
Zudem appellierte er an Ägypten und andere nordafrikanische Länder, Religionsfreiheit zu achten. Christlich geprägte Staaten warnte er davor, Abtreibung zu liberalisieren.
Besorgt äußerte sich der Papst zu der wachsenden sozialen Ungleichheit in der EU. „Allein mögen vielleicht einige Länder schneller vorwärtskommen, aber gemeinsam kommen alle gewiss noch weiter“, sagte er. Wenn in der Finanzwelt unterschiedliche Zinsniveaus für Staatsanleihen Anlass zur Sorge gäben, müssten erst recht „die Unterschiede zwischen wenigen, die immer reicher werden, und vielen, die hoffnungslos ärmer werden, Bestürzung erwecken“.
Für einen umfassenden Schutz des menschlichen Lebens
An Diplomaten christlich geprägter Länder gewandt, kritisierte Benedikt XVI. Gesetzesvorhaben für eine Straffreiheit für Abtreibung. Das Lebensrecht einer Mutter sei nicht höher zu bewerten als das Lebensrecht eines ungeborenen Kindes. Beide seien „von gleicher Art“. Hingegen begrüßte Benedikt XVI. die Resolution der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, die ein Verbot von Sterbehilfe gefordert hatte.
Zudem kritisierte der Papst im Westen verbreitete Auffassungen der Menschenrechte. Diese würden oft mit „übertriebenen Ausdrucksformen der Autonomie des Menschen verwechselt“. Menschenrechte müssten offen für die Begegnung mit Gott und den Mitmenschen bleiben.
Der Heilige Stuhl, das Leitungsorgan der katholischen Kirche, unterhält gegenwärtig diplomatische Beziehungen zu 179 Staaten. Von den beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschaftern residieren rund 80 in Rom; die Mehrheit nimmt ihre Aufgabe von anderen europäischen Hauptstädten aus wahr. Seinen Neujahrsempfang nutzt der Papst regelmäßig für eine seiner seltenen politischen Grundsatzreden.
Die Ansprache des Papstes an das Diplomatische Korps können Sie hier im Wortlaut nachlesen.