
Mehr Rechte für Ureinwohner
Lateinamerika ‐ Chiles Präsident Sebastian Pinera will nach chilenischen Medienberichten die Anerkennung der Rechte der Indigenen in der Verfassung festschreiben. Er habe entschieden, „der Anerkennung der indigenen Völker in der Verfassung maximale Priorität und Dringlichkeit einzuräumen", zitiert die Tageszeitung Tercera (Dienstag) den Regierungschef.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Chiles Präsident Sebastian Pinera will nach chilenischen Medienberichten die Anerkennung der Rechte der Indigenen in der Verfassung festschreiben. Er habe entschieden, „der Anerkennung der indigenen Völker in der Verfassung maximale Priorität und Dringlichkeit einzuräumen", zitiert die Tageszeitung Tercera (Dienstag) den Regierungschef.
Pinera kündigte die Schaffung eines Rates der indigenen Völker an, der die Tradition und Kultur der Ureinwohner repräsentiere. Ziel sei, dass die Indigenen ihre Zukunft stärker mitbestimmen könnten.
„Unentschuldbarer Rückstand"
Pinera räumte zugleich ein, sein Land habe in der Vergangenheit einen „unentschuldbaren Rückstand in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung" in den indigenen Regionen La Araucania und Biobio entstehen lassen.
Erst vor wenigen Tagen hatte eine Versammlung von Mapuche-Gemeinden vom chilenischen Staat eine Entschuldigung sowie Entschädigungen für die in den vergangenen 130 Jahren begangenen Vergehen gegen die Mapuche-Kultur gefordert und eine autonome Regierung ausgerufen. Pinera war dem Treffen trotz Einladung ferngeblieben, hatte aber die Gouverneure der Provinzen Malleco und Cautin als Beobachter zu dem Treffen entsandt.
Am Montag nahmen Regierungsvertreter an einem weiteren Treffen mit gemäßigten Mapuche-Führern teil. Die Unruhen zwischen Staat und Indigenen hatten in den vergangenen Wochen zugenommen. Bei einem Mapuche-Angriff soll zu Jahresbeginn ein Landbesitzerpaar ums Leben gekommen sein. (KNA)