
Zur Lage der Christen im Nahen Osten
In 3.000 Städten auf der Welt wurden am vergangenen Sonntag Gebetsinitiativen für die Christen im Heiligen Land durchgeführt. Dieser internationale Gebetstag wird von katholischen Jugendbewegungen getragen. Im Zentrum steht der Frieden im Heiligen Land. Gerade die Wahlen in Israel am vergangenen Dienstag seien für die gesamte Region im Nahen Osten eine wichtige Angelegenheit, erklärte der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, am Wochenende gegenüber Radio Vatikan.
Aktualisiert: 11.07.2015
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In 3.000 Städten auf der Welt wurden am vergangenen Sonntag Gebetsinitiativen für die Christen im Heiligen Land durchgeführt. Dieser internationale Gebetstag wird von katholischen Jugendbewegungen getragen. Im Zentrum steht der Frieden im Heiligen Land. Gerade die Wahlen in Israel am vergangenen Dienstag seien für die gesamte Region im Nahen Osten eine wichtige Angelegenheit, erklärte der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, am Wochenende gegenüber Radio Vatikan.
„Wir sollten diesen Augenblick dafür nutzen, um auf die Lage der Palästinenser hinzuweisen. Ich hoffe, dass ihrer auch in Israel gedacht wird. Das betrifft vor allem die neuen israelischen Parlamentarier. Ich wünsche ihnen, dass sie das Beste aus ihrem Amt machen und sich für den Frieden und die Versöhnung einsetzen“, so Twal.
Auch in Jordanien fanden in der vergangenen Woche Parlamentswahlen statt. In einem Brief hatte Twal, der selbst aus Jordanien stammt, die Gläubigen seines Geburtslandes dazu aufgefordert, aktiv an den Wahlen teilzunehmen. „Dieser Brief hatte eine positive Rückmeldung und zwar sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Jordanien brauchte jetzt freie, klare und transparente Wahlen. Das Land hat aber schon seit längerer Zeit an Reformen gearbeitet, ohne dass konkrete Schritte unternommen wurden“, erläuterte Twal. Er hoffe, dass diese Wahlen dazu genutzt würden, um diese Reformen auch umzusetzen.

Mitte Januar hatte sich Fouad Twal persönlich ein Bild von der Lage der Christen in Jordanien gemacht. Er habe eine Diözese im Norden des Landes besucht. Dort habe er Tausende von syrischen Flüchtlingen gesehen und getroffen. „Das ist so dramatisch, was da abläuft. Es ist bemerkenswert, wie Jordanien aber so viele Flüchtlinge aufnimmt, obwohl die finanziellen Mittel so gering sind“, drückt der Geistliche seine Bewunderung aus.
Weiterhin forderte der lateinische Patriarch von Jerusalem die Gläubigen dazu auf, für die Menschen in Syrien zu beten: „Wir wollen vor allem jenen Gläubigen im Gebet nahe sein, die weiterhin in Syrien sind und dort bleiben wollen. Sie leben unter schwierigen Umständen, deshalb wollen wir mit allen Mitteln unsere Solidarität mit ihnen bekunden“, so Twal.
ZdK fordert Solidarität mit den Christen in der arabischen Welt
Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte vergangene Woche angesichts der anhaltenden Flüchtlingskatastrophe in Syrien und den angrenzenden Ländern zur Solidarität mit den Christen in der arabischen Welt aufgerufen. Der Hauptausschuss forderte bei seiner Sitzung am Freitag die Bundesregierung und die EU dazu auf, ihre humanitäre Hilfe weiter zu verstärken und eine unbürokratische Aufnahme von Flüchtlingen zu ermöglichen. Insbesondere die Einreise von Flüchtlingen, die Angehörige in Deutschland hätten, müsse erleichtert werden.
Die Christen in Deutschland rief das Zentralkomitee auf, sich mit den in Deutschland lebenden Christen der orientalischen Kirchen solidarisch zu zeigen und sie sowohl bei der Integration der neu Ankommenden als auch bei ihrem Engagement in ihren Heimatländern zu unterstützen. (Radio Vatikan/ZdK)