ZdK: Appell zur Reform der europäischen Agrarpolitik

Angesichts der morgen stattfindenden Abstimmung über die Reform der europäischen Agrarpolitik im Europäischen Parlament richten sich die europa- und umweltpolitischen Sprecher des ZdK, Hubert Tintelott und Dr. Michael Lentze, in einem Brief an die deutschen Europaabgeordneten. Sie rufen die Abgeordneten dazu auf, sich für das sogenannte „greening“ auszusprechen, das sozio- ökonomische Kriterien und ökologische Auflagen für Direktzahlungen voraussetzt.

Erstellt: 12.03.2013
Aktualisiert: 11.07.2015
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Angesichts der morgen stattfindenden Abstimmung über die Reform der europäischen Agrarpolitik im Europäischen Parlament richten sich die europa- und umweltpolitischen Sprecher des ZdK, Hubert Tintelott und Dr. Michael Lentze, in einem Brief an die deutschen Europaabgeordneten. Sie rufen die Abgeordneten dazu auf, sich für das sogenannte „greening“ auszusprechen, das sozio- ökonomische Kriterien und ökologische Auflagen für Direktzahlungen voraussetzt.

„Die Bindung eines Teils der Direktzahlungen an verbindliche Ökologisierungskriterien ist ein unverzichtbarer Beitrag für eine nachhaltige europäische Landwirtschaft“, so die beiden Sprecher.

Lentze unterstrich die grundlegende Bedeutung und vielfältige Funktion europäischer Landwirtschaft für die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Lebensmittel und sonstiger Agrarrohstoffe, die Pflege der Kulturlandschaft und Entwicklung ländlicher Räume. Diese Leistung der Landwirte gelte es, durch die Gesellschaft zu honorieren. „Gleichzeitig muss jedoch auch die Landwirtschaft überzeugende Antworten auf Herausforderungen, wie den zu hohen Verbrauch natürlicher Ressourcen, die Bedrohung der Biodiversität und den Klimawandel geben“, so Lentze.

„Im Sinne der Kohärenz europäischer Politiken bedarf es eines Paradigmenwechsels, um die Selbstverpflichtungen, die die EU unter anderem hinsichtlich eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums, eines wirksamen Klima- und Umweltschutzes sowie im Rahmen der Entwicklungspolitik eingegangen ist, zu erfüllen“, fordert Tintelott. Mittels obligatorischer Umweltmaßnahmen oder beispieslweise einer Exportfolgenabschätzung für sensible Agrarprodukte könnten negative Rückwirkungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf die Landwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern reduziert werden. „Die europäische Landwirtschaftspolitik muss dem europäischen Gemeinwohl dienen und der internationalen Verantwortung der EU gerecht werden!“ fordern beide Sprecher.

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