
Weiter Chaos in Zentralafrika
Fast ein halbes Jahr nach einem Putsch in der Zentralafrikanischen Republik herrschen nach den Worten des katholischen Bischofs Cyr-Nestor Yapaupa weiter chaotische Zustände in dem Land. In einem Gespräch mit dem Hilfswerk Missio in Aachen forderte Yapaupa am Freitag Unterstützung durch die internationale Staatengemeinschaft. Wörtlich sagte der Bischof: „Wir fühlen uns im Stich gelassen.“
Aktualisiert: 11.07.2015
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Fast ein halbes Jahr nach einem Putsch in der Zentralafrikanischen Republik herrschen nach den Worten des katholischen Bischofs Cyr-Nestor Yapaupa weiter chaotische Zustände in dem Land. In einem Gespräch mit dem Hilfswerk Missio in Aachen forderte Yapaupa am Freitag Unterstützung durch die internationale Staatengemeinschaft. Wörtlich sagte der Bischof: „Wir fühlen uns im Stich gelassen.“
Am 24. März dieses Jahres hatte eine Rebellenallianz namens Seleka nach wochenlangen Kämpfen den seit 2003 amtierenden Präsidenten Francois Bozize gestürzt. Seither steht Michel Djotodia an der Spitze der Zentralafrikanischen Repbulik. Laut Yapaupa bleibt die Lage in dem Land weiterhin äußerst instabil. Plünderungen und Überfälle durch versprengte Rebellentrupps seien an der Tagesordnung.
„Immer wieder werden Leichen gefunden, und man sieht niedergebrannte Häuser“, so Yapaupa. Auch die humanitäre Lage bezeichnete er als katastrophal. Es gebe zu wenig Medikamente. Krankenstationen, in denen vor allem Mütter und Kinder mit dem Nötigsten versorgt würden, seien ebenfalls Zielscheibe von Angriffen.
Bischöfe fordern humanitäre Nothilfe
Auch das „Symposion der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar“ (SECAM) zeigte sich unlängst schockiert über die Verletzungen der Menschenrechte in Zentralafrika und prangerte ein zu zögerliches Verhalten der Internationalen Gemeinschaft an. Die Bischöfe forderten humanitäre Nothilfe für die gesamte zentralafrikanische Bevölkerung. Die katholischen Würdenträger kamen vom 8. bis 16. Juli 2013 im kongolesischen Kinshasa zusammen, um über „Gottes Kirchenfamilie in Afrika im Dienst der Wiedervereinigung, der Gerechtigkeit und des Friedens“ zu sprechen.
Der 43-jährige Yapaupa unterstützt im Rang eines sogenannten Koadjutors (Helfers) seit 2012 den aus Leipzig stammenden Bischof und Spiritanerpater Peter Marzinkowski (74) in der Leitung der Diözese Alindao im Süden des Landes.