Deutsche Entwicklungshilfe 2012 leicht gesunken

Deutschland hat seinen Rang als zweitgrößtes Geberland weltweit in der Entwicklungshilfe verloren. Es wurde von Großbritannien auf den dritten Platz verdrängt, wie aus einem am Montag in Berlin veröffentlichten Bericht der entwicklungspolitischen Lobbyorganisation „one“ hervorgeht. Im vergangenen Jahr sanken demnach die Ausgaben für Entwicklungshilfe um 0,7 Prozent. Das seien 75 Millionen Euro weniger als 2011.

Erstellt: 21.08.2013
Aktualisiert: 11.07.2015
Lesedauer: 

Deutschland hat seinen Rang als zweitgrößtes Geberland weltweit in der Entwicklungshilfe verloren. Es wurde von Großbritannien auf den dritten Platz verdrängt, wie aus einem am Montag in Berlin veröffentlichten Bericht der entwicklungspolitischen Lobbyorganisation „one“ hervorgeht. Im vergangenen Jahr sanken demnach die Ausgaben für Entwicklungshilfe um 0,7 Prozent. Das seien 75 Millionen Euro weniger als 2011.

Eine gegenläufige Tendenz verzeichnet der Bericht beim Thema Schuldenerlass. 2011 wurden den Entwicklungsländern 201 Millionen Euro Schulden erlassen; im vergangenen Jahr waren es 424 Millionen Euro. Vom Rückgang der Zuwendungen in der Entwicklungshilfe war laut Angaben von „one“ Afrika überproportional betroffen. 2012 flossen 623 Millionen Euro weniger Entwicklungshilfe an den Kontinent als noch 2011.

Das Bundesentwicklungsministerium betonte seine Rolle als „Top-Geberland“. Zwischen 2009 und 2012 sei der Einsatz von Mitteln um 1,3 Milliarden Euro auf rund 10,1 Milliarden Euro gesteigert worden.

Der Grünen-Politiker Thilo Hoppe kritisierte die Verteilung der Entwicklungshilfegelder. Der „one“-Bericht zeige, dass die Armutsbekämpfung in afrikanischen Ländern zu kurz komme, so der Vize-Vorsitzende des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die künftige Bundesregierung müsse eine „Trendwende in der Entwicklungsfinanzierung“ herbeiführen.