Caritas international besorgt um Folgen eines Militärschlags
Bei einem militärischen Eingreifen des Westens in den Syrien-Konflikt befürchtet Caritas international eine Gefährdung der Zivilbevölkerung sowie der Helferinnen und Helfer vor Ort. Damit wäre die Humanitäre Hilfe insgesamt in Gefahr.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Bei einem militärischen Eingreifen des Westens in den Syrien-Konflikt befürchtet Caritas international eine Gefährdung der Zivilbevölkerung sowie der Helferinnen und Helfer vor Ort. Damit wäre die Humanitäre Hilfe insgesamt in Gefahr.
„Die Gefahren bei einem Luftangriff sind nicht abzuschätzen“, sagt Christoph Klitsch-Ott, stellvertretender Leiter von Caritas international. „Wir und unsere Partner arbeiten an insgesamt neun Orten in Syrien. Die Hilfe ist schon jetzt gefährlich, wir müssen die Risiken immer wieder neu bewerten. Die Ausweitung zu einem internationalen Konflikt mit Luft- und Raketenangriffen aber droht jede Risikoanalyse unmöglich zu machen. Und vor allem droht neues Leid für die Zivilbevölkerung.“
Humanitäre Hilfe
Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands leistet Humanitäre Hilfe unter anderem in den Städten Homs, Aleppo, Latakia, Hama und der Hauptstadt Damaskus sowie in der Region Hasakah im Nordosten Syriens. Neben Nahrungsmittelhilfen für besonders bedürftige Menschen umfassen die Projekte von Caritas international und ihren Partnern auch die Ausrüstung von Notunterkünften und beschädigten Gebäuden mit Heizöfen, die Wintervorsorge sowie medizinische Hilfen. Wo möglich, werden außerdem Kinder mit Unterrichtsmaterialien und Schuluniformen unterstützt, damit sie weiter zur Schule gehen können.
In den Nachbarländern Libanon, Irak, Türkei und Jordanien leistet Caritas international seit Beginn des Konflikts vor mehr als zwei Jahren Flüchtlingshilfe. Mehr als vier Millionen Syrer sind innerhalb des Landes, über zwei Millionen ins benachbarte Ausland geflohen. „Die Menschen in den Aufnahmeländern haben sich ausgesprochen hilfsbereit und gastfreundlich gezeigt, doch die Aufnahmekapazität der Nachbarländer ist längst erschöpft“, sagt Christoph Klitsch-Ott. „Wenn mit der Ausweitung des Konflikts noch mehr Menschen fliehen müssen, wird ihre Versorgung zu einem wirklichen Problem. Außerdem droht mit der Flucht von Kriegsbeteiligten der Konflikt in die Flüchtlingslager und auf die Nachbarländer überzugreifen.“