
Den Hunger nach Bildung stillen
Die bundesweite Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat wird am 1. Dezember in Osnabrück eröffnet. Unter dem Motto „Hunger nach Bildung“ setzt sich Adveniat für mehr Bildungsgerechtigkeit in Lateinamerika ein. Heute hat das Hilfswerk in Osnabrück die diesjährige Aktion und die Aktionsmedien der Öffentlichkeit vorgestellt. In diesen Tagen werden außerdem die Materialien zur Aktion an alle katholischen Pfarrgemeinden in Deutschland versandt.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Die bundesweite Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat wird am 1. Dezember in Osnabrück eröffnet. Unter dem Motto „Hunger nach Bildung“ setzt sich Adveniat für mehr Bildungsgerechtigkeit in Lateinamerika ein. Heute hat das Hilfswerk in Osnabrück die diesjährige Aktion und die Aktionsmedien der Öffentlichkeit vorgestellt. In diesen Tagen werden außerdem die Materialien zur Aktion an alle katholischen Pfarrgemeinden in Deutschland versandt.
„Dass Menschen Zugang zu Bildung haben, ist nicht selbstverständlich“, sagte Carolin Kronenburg, Pressesprecherin von Adveniat. Die Chancen auf eine gute Ausbildung seien dort stark von der sozialen Herkunft und den finanziellen Möglichkeiten abhängig. Deshalb setze sich das Hilfswerk für mehr Bildungsgerechtigkeit in Lateinamerika und der Karibik ein. „Das tun wir seit Jahrzehnten, aber unter dem Motto ‚Hunger nach Bildung’ stellt Adveniat diese Bildungsangebote nun in den Mittelpunkt seiner Aktion 2013.“ Armut werde in den Ländern Lateinamerikas von Generation zu Generation vererbt. Ohne Bildung gebe es kaum eine Möglichkeit, dem Elend zu entkommen, sagte Kronenburg auf der Pressekonferenz in Osnabrück. „Ein Großteil der jährlich 3.000 Projekte von Adveniat unterstützt Bildungsinitiativen“, betonte die Pressesprecherin. Bei der Finanzierung von Studienbeihilfen und Kursen liege der Bildungscharakter auf der Hand – aber auch Baumaßnahmen trügen dazu bei, dass Menschen sich versammeln und Kurse stattfinden können.
Ganzheitliche Bildung
„Menschen brauchen Bildung“, unterstrich auch Dieter Tewes, Referent für Missionarische Dienste im Bistum Osnabrück – eine Bildung, die in der globalisierten und technisierten Welt von heute befähige, Berufe auszuüben, aber auch Werte und Orientierung gebe. Bildung müsse dabei laut Tewes ganzheitlich und nicht nur im Sinne des Faktenlernens verstanden werden. Adveniat trete mit seiner diesjährigen Aktion für eine erreichbare, kostengünstig zugängliche, inhaltlich sinnvolle und den Lebensumständen der Menschen angepasste Bildung ein, die ein Grundbedürfnis der Menschen sei.

Der Wunsch, Menschen eine gute schulische und berufliche Bildung zu ermöglichen, sei in Deutschland und in den Bistümern selbstverständlich. So reiche das Engagement des Bistums Osnabrück von Kindergärten und Schulen über Jugendbildungseinrichtungen bis hin zu Familienbildungsstätten, sagte Tewes. Die Diözese sehe sich aber auch „als Teil der Weltkirche in solidarischer Verantwortung mit den Menschen in allen Kontinenten“. „Wenn Menschen in den letzten Monaten zum Beispiel in Brasilien oder in Chile für eine bessere Ausbildung und für Schulen und Universitäten demonstriert haben, die nicht nur für Reiche zugänglich sein sollen, dann möchten wir als Kirche in Osnabrück sie gemeinsam mit Adveniat darin unterstützen“, sagte Tewes. Das Bistum erhoffe sich durch die bundesweite Adveniat-Eröffnung einen Impuls für die weltkirchliche Arbeit in den Gemeinden.
Aktionsgäste aus Süd- und Mittelamerika
Die Gäste, die Adveniat zur Eröffnung seiner Aktion nach Osnabrück eingeladen hat, stammen aus Chile, Bolivien, Honduras, der Dominikanischen Republik und Nicaragua. „Wir freuen uns darauf, dass diese Gäste in verschiedenen Veranstaltungen mit unterschiedlichen Menschen über die Bildungschancen in ihren Ländern und bei uns diskutieren“, sagte Tewes. „Sie werden zu unserer Bildung beitragen.“ Auf dem Programm stehen Workshops und Vorträge für Jugendliche, Studenten und Ehrenamtliche, Ausstellungen und Musik sowie Gottesdienste und Gebetszeiten. Höhepunkt wird ein feierlicher Gottesdienst am 1. Dezember, dem 1. Adventssonntag um 10 Uhr im Osnabrücker Dom werden, den Bischof Franz-Josef Bode gemeinsam mit den lateinamerikanischen Gästen und Katholiken aus dem ganzen Bistum feiern wird. Der Gottesdienst wird live vom Deutschlandfunk und der Deutschen Welle übertragen und wird als Video-Livestream auch auf domradio.de und weltkirche.katholisch.de zu sehen sein.