El Salvador: Erzbischof will Menschenrechtsarbeit modernisieren

Nach zahlreichen Protesten gegen die Schließung des erzbischöflichen Menschenrechtsbüros in San Salvador hat Erzbischof Jose Luis Escobar Alas die Entscheidung mit internen Korruptionsfällen begründet. Diese hätten die Ziele der Institution untergraben, sagte der Oberhirte laut lokalen Medienberichten.

Erstellt: 09.10.2013
Aktualisiert: 12.07.2015
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Nach zahlreichen Protesten gegen die Schließung des erzbischöflichen Menschenrechtsbüros in San Salvador hat Erzbischof Jose Luis Escobar Alas die Entscheidung mit internen Korruptionsfällen begründet. Diese hätten die Ziele der Institution untergraben, sagte der Oberhirte laut lokalen Medienberichten.

Die Kirche werde die Staatsanwaltschaft über ihre Untersuchungen informieren. Zugleich betonte Escobar Alas, dass die Büroschließung eine Restrukturierung ermöglichen solle, um die Arbeit zu modernisieren. „Wir werden eine Institution schaffen, die sich mit modernen, effektiven und neuen Methoden für die Menschenrechte einsetzen wird“, versprach Escobar Alas.

Das international anerkannte Menschenrechtsbüro war 1982 gegründet worden, um die Hintergründe des Attentats an San Salvadors Erzbischof Oscar Arnulfo Romero (1917–1980) sowie Verbrechen während des Bürgerkrieges in El Salvador (1980–1991) aufzuklären. Den Ursprung hatte das Büro jedoch bereits 1977. Damals rief Romero die Anlaufstelle für Opfer von Menschenrechtsverletzungen ins Leben. Bis heute hätten die Mitarbeiter mehr als 50.000 Hinweise erreicht, heißt es in lokalen Medienberichten. Romero wurde als Anwalt für die Rechte der Armen und Unterdrückten über die Grenzen Mittelamerikas hinaus bekannt. Die Hintergründe seines Todes sind bis heute nicht aufgeklärt. Der Chef der Glaubenskongregation, Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller, hatte im Juli grünes Licht für eine baldige Seligsprechung Romeros signalisiert.