
„Frauen sind keine Ware“
Der Katholische Deutschen Frauenbund e. V. (KDFB) hat sich entschieden gegen das System der Prostitution ausgesprochen, in dem Frauen Gewalt und Unterdrückung erleiden und ihrer Menschenrechte beraubt werden. Dies gelte besonders für Frauen ohne Aufenthaltsrecht in Deutschland. Der KDFB fordert von der Bundesregierung eine sofortige Nachbesserungen im Prostitutionsgesetz.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Der Katholische Deutschen Frauenbund e. V. (KDFB) hat sich entschieden gegen das System der Prostitution ausgesprochen, in dem Frauen Gewalt und Unterdrückung erleiden und ihrer Menschenrechte beraubt werden. Dies gelte besonders für Frauen ohne Aufenthaltsrecht in Deutschland. Der KDFB fordert von der Bundesregierung eine sofortige Nachbesserungen im Prostitutionsgesetz.
„Die vor zehn Jahren vorgenommen Änderungen im Prostitutionsgesetz haben nicht zur beabsichtigten Verbesserung der Situation von in der Prostitution Tätigen geführt. Vielmehr ist es zu einer Ausweitung von Zwangsprostitution und Menschenhandel gekommen“, erklärte KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth vergangene Woche in Köln. Deshalb fordert der Verband von der Bundesregierung umfassende Maßnahmen, um der gängigen Praxis gegenzusteuern, in der Männer das System der Prostitution durch den Kauf von Sexleistungen mit ermöglichen.
Dringenden Handlungsbedarf sieht der KDFB bei der konsequenten Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution durch Änderungen im Aufenthaltsrecht, Aufklärungskampagnen in den Herkunftsländern von Prostituierten sowie gezielte Informationen in Deutschland. „Ganz wichtig ist uns die langfristige Sicherung der Arbeit von Organisationen zur Beratung und Betreuung von Zwangsprostituierten und von Frauen, die unter Gewaltanwendungen leiden und deren Würde mit Füßen getreten wird“, stellte KDFB-Präsidentin Flachsbarth fest. Außerdem sei es nötig, Maßnahmen zu entwickeln, die das Verhalten von sogenannten „Freiern“ sozial diskreditieren oder gar gesetzlich ahnden. „Frauen sind keine Ware, die jederzeit zum Kauf verfügbar ist. Dem Profit-Denken von Männern, die mit dem Körper von Frauen Handel betreiben, muss Einhalt geboten werden“, lautet die Forderung des Frauenbundes.
Die Bundesdelegiertenversammlung des KDFB hatte sich am 13. Oktober 2013 intensiv mit dieser Thematik befasst und einen entsprechenden Beschluss verabschiedet, mit dem die Bundesregierung zu Nachbesserungen im Prostitutionsgesetz aufgefordert wird.
Von Ute Hücker, KDFB-Pressereferentin