Adveniat eröffnet Weihnachtsaktion
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Adveniat eröffnet Weihnachtsaktion

Mit einem feierlichen Gottesdienst im Osnabrücker Dom ist am Sonntag die Weihnachtsaktion des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat eröffnet worden. Unter dem Motto „Hunger nach Bildung“ stellt sie in diesem Jahr die Bildungsinitiativen der katholischen Kirche in lateinamerikanischen Ländern in den Mittelpunkt. Beispielland ist Chile.

Erstellt: 02.12.2013
Aktualisiert: 12.07.2015
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Mit einem feierlichen Gottesdienst im Osnabrücker Dom ist am Sonntag die Weihnachtsaktion des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat eröffnet worden. Unter dem Motto „Hunger nach Bildung“ stellt sie in diesem Jahr die Bildungsinitiativen der katholischen Kirche in lateinamerikanischen Ländern in den Mittelpunkt. Beispielland ist Chile.

In seiner Predigt verwies der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode auf die Notwendigkeit von Bildung für ein selbstbestimmtes Leben. „Wo Bildung fehlt, schwinden die Aufmerksamkeit und Wachheit für Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven. Wo Bildung fehlt, verlieren die Menschen Gegenwart und Zukunft gleichermaßen“, so der Bischof.

Bode rief die Katholiken zu verstärktem Engagement auf. „Kreist nicht nur um euch selbst. Geht aus euch heraus bis an die Grenzen der Erde, dorthin wo Menschen hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.“ So rufe es auch Papst Franziskus den Gläubigen immer wieder zu. Besonders die Armen in Lateinamerika bräuchten Begleitung und Beistand, um den Herausforderungen des Lebens gewachsen zu sein. Zusammen mit Bode feierten der chilenische Erzbischof Fernando Chomali aus Concepcion, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Adveniat zuständige Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka den Gottesdienst.

Soziale Ungerechtigkeit in Chile

Der chilenische Erzbischof Chomali verwies im Vorfeld der Eröffnung auf die großen sozialen Unterschiede in seiner Heimat. Derzeit lebten in Chile rund fünf Millionen junge Menschen, von denen etwa 700.000 weder eine Ausbildung noch Arbeit hätten. Das habe vor allem finanzielle Gründe, denn gute Schulen verlangten ein Schulgeld, das sich insbesondere die indigene Bevölkerung nicht leisten könne.

In den Wochen bis Weihnachten finden in deutschen Städten und Gemeinden rund 100 Veranstaltungen von Adveniat zum Thema Bildungsgerechtigkeit statt. Die Adveniat-Spendensammlung wird dann in den Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25. Dezember durchgeführt. Das Lateinamerika-Hilfswerk der deutschen Katholiken finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden. Es fördert derzeit nach eigenen Angaben rund 2.700 Projekte in den Ländern der Karibik, Mittel- und Südamerikas.

An dem Gottesdienst im Osnabrücker Dom, der bundesweit im Deutschlandfunk und weltweit von der Deutschen Welle über das Internet übertragen wurde, nahmen auch Gäste von Adveniat aus Lateinamerika teil. Sie brachten heimische Produkte als Gaben an den Altar. Der Theologe und Leiter eines Ausbildungszentrums in Nicaragua, Jose Argüello Lacayo, gab Einblicke in seine Arbeit. Zusammen mit Gleichgesinnten bildet er Gemeindeleiter und Pfarrer in entlegenen Gegenden seiner Heimat aus, die ihr Wissen wiederum an die Bevölkerung weitergeben. Sie vermitteln auch bei Landkonflikten und setzen Sozialforderungen in der Politik durch.