„Nahrung für alle“
Hunger ‐ Die Caritas hat eine Anti-Hunger-Kampagne ins Leben gerufen, an der erstmals alle 164 nationalen Caritas-Organisationen weltweit teilnehmen. Die Aktion unter dem Motto „Eine einzige menschliche Familie - Nahrung für alle“ verfolgt das Ziel, den Hunger auf der Welt bis 2025 zu beenden. Die Kampagne startete am Dienstag mit einem Gebetsaufruf von Papst Franziskus.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Die Caritas hat eine Anti-Hunger-Kampagne ins Leben gerufen, an der erstmals alle 164 nationalen Caritas-Organisationen weltweit teilnehmen. Die Aktion unter dem Motto „Eine einzige menschliche Familie – Nahrung für alle“ verfolgt das Ziel, den Hunger auf der Welt bis 2025 zu beenden. Die Kampagne startete am Dienstag mit einem Gebetsaufruf von Papst Franziskus.
Es sei ein Skandal, dass eine Milliarde Menschen nicht genug zu essen hätten, sagte Franziskus in seiner Videobotschaft zur Kampagne. „Wir können nicht wegschauen und so tun, als ob dies nicht existierte.“ Die Abschaffung des Hungers ist nach Franziskus'' Worten vor allem eine Frage des Willens. „Die Nahrung auf der Welt würde ausreichen, um alle satt zu machen“, so der Papst. Lebensmittel und Ressourcen dürften nicht verschwendet werden. Durch ein bewusstes Konsum- und Alltagsverhalten könne jeder einzelne zu einer gerechteren Welt beitragen, sagte der Papst.
„Beten wir, dass Gott uns die Gnade gibt, eine Welt zu erleben, in der niemand mehr an Hunger sterben muss.“
Der christliche Wille zum Teilen und zu Solidarität mit den Armen könne allen Menschen zu einem würdigeren Leben verhelfen. Die Institutionen weltweit und die Kirche rief Franziskus auf, die Menschheit als große Familie zu begreifen und denjenigen eine Stimme zu geben, „die leise am Hunger leiden“. Er erinnerte an das Vorbild Jesu, der im Neuen Testament eine große Menge mit wenig gesättigt habe. „Beten wir, dass Gott uns die Gnade gibt, eine Welt zu erleben, in der niemand mehr an Hunger sterben muss.“
Kardinal Maradiaga fordert zum Mitmachen auf
Auch Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, Präsident von Caritas Internationalis , forderte in einer Videobotschaft dazu auf, sich an der internationalen Aktion zu beteiligen. „Wir sind überzeugt, dass wir mit Ihrer Hilfe und mit der Hilfe der Regierungen und der UNO bis zum Jahr 2025 den Hunger besiegen können“, so der Erzbischof von Tegucigalpa in Honduras.
Der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy, unterstrich, Hunger sei eine Katastrophe weltweiten Ausmaßes. Mehr als 842 Millionen Menschen sähen „deshalb ihre Gesundheit, ihre Möglichkeiten und ihr Leben dahingehen, sie sehen ihre Kinder leiden, für etwas, das auf der Welt nicht einmal existieren sollte“, so Roy. Er betonte, es gebe genug Essen für alle Menschen auf der Welt. Deshalb gelte es gemeinsam das Ziel „Essen für alle“ anzugehen. „Gemeinsam können wir es schaffen“, ist der Generalsekretär der Caritas überzeugt.
Der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, ergänzte: „Wenn wir als eine Familie leben, gibt es Essen für alle”. „Hunger“, so der Kurienkardinal, „entsteht aus einem Mangel an Solidarität, Hunger kommt vom Versagen darin, uns als Brüder und Schwestern zu fühlen und als solche miteinander umzugehen“. Er äußerte sich auf der Pressekonferenz zur Eröffnung der Aktion in Rom.
Laut Aussage von Caritas international sollen im Rahmen der Kampagne die einzelnen Caritas-Organisationen weltweit Aktionen von Basisgruppen fördern und Lobbyarbeit mit dem Ziel betreiben, das Recht auf Nahrung in den nationalen Gesetzgebungen zu verankern. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktion liege bei jedem einzelnen Menschen und dessen persönlichen Lebensstil. Aus Sicht der Initiatoren ist ein Wandel der Ernährungsgewohnheiten sowie der Einstellung im Umgang mit Lebensmitteln erforderlich, um den Zugang zu Nahrung für alle Menschen weltweit sicherstellen zu können. (lek mit KNA und Radio Vatikan)