
Frieden braucht Brüderlichkeit
Papst Franziskus hat die Mächtigen der Erde ermahnt, die Globalisierung in einem Geist der Brüderlichkeit zu gestalten. Ohne Brüderlichkeit zwischen den Menschen werde es „unmöglich, eine gerechte Gesellschaft und einen gefestigten, dauerhaften Frieden aufzubauen“, schreibt der Papst in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2014, die der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Papst Franziskus hat die Mächtigen der Erde ermahnt, die Globalisierung in einem Geist der Brüderlichkeit zu gestalten. Ohne Brüderlichkeit zwischen den Menschen werde es „unmöglich, eine gerechte Gesellschaft und einen gefestigten, dauerhaften Frieden aufzubauen“, schreibt der Papst in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2014, die der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte.
Statt einer Kultur der Solidarität herrsche derzeit eine „Globalisierung der Gleichgültigkeit“, die geprägt sei von millionenfachem Hunger und der Ungleichverteilung von Gütern, Korruption, Kriminalität und Kriegen sowie der Ausbeutung von Menschen und der Natur. Die katholische Kirche begeht den Weltfriedenstag jedes Jahr am 1. Januar (Neujahr).
Auch 2013 hätten viele Menschen unter der Qual von Kriegen gelitten, auf die die Öffentlichkeit gleichgültig reagiert, betonte Franziskus. Dagegen erhebe die Kirche ihre Stimme. Jenen, die mit Waffen Tod und Gewalt säten, rufe er zu: „Entdeckt in dem, den ihr heute nur als einen zu schlagenden Feind betrachtet, wieder euren Bruder und haltet ein! Verzichtet auf den Weg der Waffen und geht dem anderen entgegen auf dem Weg des Dialogs, der Vergebung und der Versöhnung.“ Solange jedoch gewaltige Rüstungsmengen im Umlauf seien, ließen sich immer wieder neue Anlässe für Feindseligkeiten finden, so Franziskus. Diese Verbreitung müsse ein Ende haben.
Papst betont Rolle der Familie
Die Familie sei die Quelle der Brüderlichkeit, die zugleich eine tiefe Sehnsucht aller Menschen bilde. Das Gelingen von Familie sei daher auch der „Hauptweg des Friedens, denn aufgrund ihrer Berufung müsste sie die Welt mit ihrer Liebe gleichsam anstecken.“
Zu den offenen Kriegen gesellen sich nach seinen Worten heute aber auch viele weniger sichtbare, die aus der Gier nach Profit entstünden. Dazu zählte der Papst „das erschütternde Drama der Droge“, Menschenhandel und Prostitution als Formen moderner Sklaverei, die Ausbeutung Minderjähriger sowie die Finanzspekulation, „die oft räuberische Züge annimmt und schädlich ist für ganze Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme, indem sie Millionen von Menschen der Armut aussetzt“.
Die Entscheidungsträger auf der Welt müssten das Prinzip der Brüderlichkeit als Fundament von Frieden und Gerechtigkeit stärker fördern, indem sie den Menschen Zugang zu Dienstleistungen, Bildungsmöglichkeiten, dem Gesundheitswesen und Technologien gewährleisten. Jeder müsse so die Gelegenheit haben, „seinen Lebensplan auszudrücken“, schreibt Franziskus. So gelte es etwa, zu starke Einkommensunterschiede zu vermindern. Die Gier nach Macht und der Durst nach Profit dürften nicht die Oberhand behalten.
Die Friedensbotschaft von Papst Franziskus finden Sie im Volltext auf der Webseite von Radio Vatikan.