Sternsinger sammeln Spenden für Flüchtlingskinder
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Sternsinger sammeln Spenden für Flüchtlingskinder

In den Tagen rund um das heutige Dreikönisgfest ziehen bundesweit wieder rund eine halbe Million Sternsinger von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Kinder in Not. Im Mittelpunkt der 56. Aktion Dreikönigssingen unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein“ stehen Hilfsprojekte für Flüchtlingskinder, erklärte Klaus Krämer, der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ in Aachen: „Fast die Hälfte der rund 45 Millionen Flüchtlinge weltweit sind jünger als 18 Jahre, und auf ihr Schicksal wollen wir besonders aufmerksam machen.“

Erstellt: 06.01.2014
Aktualisiert: 12.07.2015
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In den Tagen rund um das heutige Dreikönisgfest ziehen bundesweit wieder rund eine halbe Million Sternsinger von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Kinder in Not. Im Mittelpunkt der 56. Aktion Dreikönigssingen unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein“ stehen Hilfsprojekte für Flüchtlingskinder, erklärte Klaus Krämer, der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ in Aachen: „Fast die Hälfte der rund 45 Millionen Flüchtlinge weltweit sind jünger als 18 Jahre, und auf ihr Schicksal wollen wir besonders aufmerksam machen.“

Beispielland der weltweit größten Hilfsaktion von Kindern für Kinder ist diesmal Malawi in Südostafrika. TV-Moderator und Filmemacher Willi Weitzel („Willi will''s wissen“) hat dort für die Sternsinger ein großes Flüchtlingslager besucht und einen Film gedreht über das Leben der Kinder, die vor Krieg und Gewalt aus ihrer Heimat fliehen mussten. „Ich habe dort viel Leid gesehen, aber auch erlebt, wie viel Hoffnung die Kinder durch die neue Schule und andere Projekte bekommen, die durch die Spenden aus Deutschland finanziert werden“, betonte der ehemalige Sternsinger Weitzel.

Christus mansionem benedicat

Bei der Aktion ziehen die Kinder in den bunten Gewändern der Heiligen Drei Könige durch die Straßen und schreiben den mit der Jahreszahl verbundenen Segenswunsch „C+M+B“ an die Haustüren. Die Abkürzung steht für die Bitte „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“). Zugleich weisen sie auf die Namen der drei „Weisen aus dem Morgenland“ hin – Caspar, Melchior und Balthasar –, die nach den biblischen Berichten dem Stern von Bethlehem bis zum neugeborenen Jesuskind folgten.

Träger des seit 1959 organisierten Dreikönigssingens sind das Aachener Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Im vergangenen Jahr sammelten die Sternsinger bundesweit rund 43,7 Millionen Euro. Mit dem Geld werden etwa 2.000 Hilfsprojekte in mehr als 100 Ländern weltweit unterstützt.

Heute empfängt Bundespräsident Gauck die Sternsinger

Papst Franziskus hatte am Neujahrstag Sternsinger aus Deutschland und Österreich im Vatikan begrüßt und ihnen für ihren großen Einsatz gedankt. Auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werden am 6. und 7. Januar wie jedes Jahr Abordnungen der Sternsinger in Berlin empfangen.

Neben dem Segen für jedes Haus und den Spenden geht es bei der aktuellen Aktion des katholischen Hilfswerks aber auch darum, auf das Schicksal von Flüchtlingskindern in Deutschland aufmerksam zu machen, betonte Krämer. Außerdem hofft er darauf, dass die Diskussionen um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und das Thema Kirchenfinanzen keinen negativen Einfluss auf die Spendenbereitschaft haben werden: „Wir haben die Kinder und ihre Begleiter auf mögliche kritische Fragen vorbereitet und können nur immer wieder betonen, dass unsere Hilfe wirklich zu 100 Prozent den Kindern in Not zugutekommt.“

Heilige Drei Könige

Am 6. Januar feiert die katholische Kirche das Fest der Heiligen Drei Könige. Das Matthäus-Evangelium berichtet je nach Übersetzung von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die einer Sternenkonstellation folgend über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen. Der Volksglauben machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile und legte ihre Zahl in Anbindung an die Zahl der Geschenke auf drei fest. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt. Nach einer Legende wurden die Gebeine zunächst in Konstantinopel aufbewahrt. Später sollen die sterblichen Überreste nach Mailand gelangt sein. Der Kölner Erzbischof und Reichskanzler von Kaiser Barbarossa, Rainald von Dassel, überführte die Gebeine vor 850 Jahren, 1164, als Kriegsbeute nach Köln. Der von Nikolaus von Verdun Anfang des 13. Jahrhunderts geschaffene und im Kölner Dom aufbewahrte Schrein gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters. Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Seit 1958 fördern das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und später dann auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Sternsingeraktion, bei der Kinder als Könige verkleidet Spenden für ihre Not leidenden Altersgenossen in den Entwicklungsländern sammeln. Das Dreikönigsfest ist in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt Feiertag. (KNA)