Der Gewalt ein Ende setzen
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Der Gewalt ein Ende setzen

Die Deutsche Bischofskonferenz ruft die Konfliktparteien in der Zentralafrikanischen Republik zu einer Annäherung und Versöhnung auf. „Besonders erschüttert mich, dass der Konflikt Christen und Muslime gegeneinander aufbringt und das traditionell friedliche Zusammenleben der Religionen in diesem Land gefährdet“, sagte der Vorsitzende, Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstag in Bonn.

Erstellt: 23.01.2014
Aktualisiert: 12.07.2015
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Die Deutsche Bischofskonferenz ruft die Konfliktparteien in der Zentralafrikanischen Republik zu einer Annäherung und Versöhnung auf. „Besonders erschüttert mich, dass der Konflikt Christen und Muslime gegeneinander aufbringt und das traditionell friedliche Zusammenleben der Religionen in diesem Land gefährdet“, sagte der Vorsitzende, Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstag in Bonn.

Eine wichtige Aufgabe bestehe jetzt darin, so Zollitsch, dass ein Klima der Versöhnung und des Friedens unter allen Teilen der Bevölkerung wieder aufgebaut werde. Es sei an der Zeit, entschieden zu handeln, um die humanitäre Katastrophe im Land zu beenden.

Die Zentralafrikanische Republik kommt seit dem Sturz von Staatspräsident Francois Bozize im März 2013 nicht zur Ruhe. Überwiegend muslimische Unterstützer von Bozizes Nachfolger Michel Djotodia liefern sich immer neue Gefechte mit christlichen Milizen. Mehr als eine Million Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen innerhalb des Landes auf der Flucht. 2,6 Millionen Menschen benötigen laut WFP humanitäre Hilfe.

Das Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) informierte am Donnerstag bei einem Besuch der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn über die Lage in der Zentralafrikanischen Republik.

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SECAM zu Gast bei Misereor und Missio

Zuvor hatten die SECAM-Vertreter die katholischen Hilfswerke Misereor und Missio in Aachen besucht. Auch dort war der Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik ein Schwerpunkt der Gespräche. „Wir wollen alle religiösen, militärischen und politischen Führer in Zentralafrika an einen Tisch bringen“, erklärte Bischof Louis Portella Mbuyu , Vorsitzender der Bischofskonferenz der Republik Kongo, gegenüber Missio. Wegen der Sicherheitslage sei ein solches von der SECAM geplantes Treffen aber bisher noch nicht zustande gekommen.

SECAM-Präsident Erzbischof Gabriel Mblingi aus Angola betonte ferner, es müsse genau untersucht werden, was hinter angeblichen religiösen Konflikten wirklich stecke. In der Regel seien dies Macht- und Wirtschaftsinteressen. „Wir werden überall dort Stellung beziehen, wo es zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommt“, so Mblingi.

Misereor sichert Unterstützung zu

Für ihr politisches Engagement sicherte das Hilfswerk Misereor den Vertretern des SECAM am Mittwoch bei ihrem Besuch in Aachen die Zahlung von 800.000 Euro für ein entsprechendes dreijähriges Programm zu.

„Wir sind in Afrika mit außerordentlich großen Herausforderungen auf dem Gebiet einer nachhaltigen Entwicklung, in Fragen des Rechtswesens, des Friedens und der Versöhnung konfrontiert“, sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon. „Diese Probleme können nicht auf lokaler Ebene bewältigt, sondern müssen von allen regionalen Kirchen des Kontinents in gemeinsamer Verantwortung angepackt werden“, so Bröckelmann-Simon.

Vor diesem Hintergrund sei vor nunmehr sieben Jahren eines der größten Misereor-Projekte in Afrika, das „Good Governance Project“, gestartet worden. Darin arbeite die SECAM daran, der Kirche in Afrika eine stärkere Stimme zu geben in der Auseinandersetzung mit Armutsfragen, Korruption, Menschenrechtsverletzungen , Ressourcenausbeutung , Migration , HIV/Aids und weiteren Themenfeldern. (lek mit KNA/DBK/Missio/Misereor)

Information

Ein Hintergrundpapier des Netzwerks Afrika Deutschland (NAD) zur Machtübernahme in der Zentralafrikanischen Republik können Sie hier als Word-Dokument herunterladen.