Bischof in Venezuela fordert „Raum für Dialog“

Der venezolanische Bischof Mario Moronta hat seine Landsleute zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Der Bischof von San Cristobal, der in den vergangenen Jahren einen direkten Kontakt zum 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez unterhielt und auch dessen Trauerfeier leitete, mahnte die beiden zerstrittenen politischen Lager zu gegenseitigem Respekt: „Was dieses Land braucht, ist Versöhnung; aber dafür sind auch Treffen und ein Dialog notwendig“, zitiert ihn die Tageszeitung „El Universal“ (Dienstagabend Ortszeit) auf ihrer Internetseite.

Erstellt: 19.02.2014
Aktualisiert: 12.07.2015
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Der venezolanische Bischof Mario Moronta hat seine Landsleute zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Der Bischof von San Cristobal, der in den vergangenen Jahren einen direkten Kontakt zum 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez unterhielt und auch dessen Trauerfeier leitete, mahnte die beiden zerstrittenen politischen Lager zu gegenseitigem Respekt: „Was dieses Land braucht, ist Versöhnung; aber dafür sind auch Treffen und ein Dialog notwendig“, zitiert ihn die Tageszeitung „El Universal“ (Dienstagabend Ortszeit) auf ihrer Internetseite.

Oppositionspolitiker Leopoldo Lopez (42), dem die Regierung vorwirft, als geistiger Urheber für die Unruhen in der vergangenen Woche verantwortlich zu sein, stellte sich am Dienstag den Behörden: „Wenn es notwendig ist, dass das Volk damit wachgerüttelt wird, gehe ich ins Gefängnis“, sagte der frühere Bürgermeister von Chacao. Er sei unschuldig, werde sich aber trotzdem einer „ungerechten und korrupten Justiz“ stellen. Staatspräsident Nicolas Maduro bestätigte am Dienstag, Lopez sei in ein Gefängnis außerhalb von Caracas gebracht worden.

An diesem Mittwoch soll in der Hauptstadt eine Anhörung klären, ob Lopez weiter in Haft bleiben muss. Lopez'' Ehefrau Lilian Tintori bestätigte am Abend dem Nachrichtensender CNN, dass der sozialistische Parlamentspräsident Diosdado Cabello den Oppositionspolitiker auf dem Weg ins Gefängnis einen Teil des Weges begleitet habe. Tintori bekräftigte, ihr Mann habe in den Tagen zuvor eine Vielzahl von Morddrohungen erhalten, werde aber trotzdem seine Heimat nicht verlassen.

Drei Tote bei Großdemonstration

Die in Miami erscheinende Tageszeitung „Diario de las Americas“ berichtete auf ihrer Internetseite, laut ihren Recherchen seien ein Agent des Inlandsgeheimdienstes und ein Leibwächter von Innenminister Miguel Rodriguez Torres für die tödlichen Schüsse bei der Großdemonstration in der vergangenen Woche verantwortlich, bei denen drei Menschen ums Leben kamen. Die beiden Schützen, deren Namen die Zeitung veröffentlichte, seien auf Videoaufnahmen zu identifizieren.

Am Dienstag hatten nach Angaben lokaler Medien mehr als 100.000 Menschen in Caracas sowie in anderen großen Städten gegen staatliche Willkür, Lebensmittelknappheit und ausufernde Gewalt demonstriert. Auslöser der Proteste war der Mord an zwei 79 und 84 Jahre alten Salesianerpatres am Sonntagmorgen (Ortszeit). Das Regierungslager hatte seinerseits zu einer Gegendemonstration aufgerufen, dem vor allem Mitarbeiter staatlicher Unternehmen folgten. In den sozialen Netzwerken posteten Anhänger der Opposition Bilder von angeblichen Folterungen der Demonstranten durch venezolanische Sicherheitskräfte.

Proteste nach grausamem Doppelmord an Salesianern

In der venezolanischen Stadt Valencia sind am Sonntag, den 16. Februar, zwei Salesianer Don Boscos ermordet worden. Wie die lokale Tageszeitung El Carabobeno auf ihrer Internetseite berichtete, handelt es sich bei den beiden ...