„Soziale Gerechtigkeit ist Aufgabe jeder Regierung“
Gleichwertige Bildungschancen sind nach Ansicht des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick der Schlüssel zu sozialer Gerechtigkeit. „Je besser die Bildung, desto besser sind die Chancen auf umfassende Teilhabe in der Gesellschaft“, sagte der Bamberger Oberhirte zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit am heutigen Donnerstag. Dies gelte in Deutschland genauso wie weltweit.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Gleichwertige Bildungschancen sind nach Ansicht des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick der Schlüssel zu sozialer Gerechtigkeit. „Je besser die Bildung, desto besser sind die Chancen auf umfassende Teilhabe in der Gesellschaft“, sagte der Bamberger Oberhirte zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit am heutigen Donnerstag. Dies gelte in Deutschland genauso wie weltweit.
„Die Industrienationen dürfen ihren Wohlstand nicht auf Kosten der Entwicklungsländer erhalten und mehren“, mahnte Erzbischof Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. Dies bedeute, dass die Bevölkerung in den Entwicklungsländern faire Löhne für ihre Arbeit, ihre Produkte und Naturressourcen erhalte. Ebenso müssten Handelsschranken und verzerrende Subventionen abgebaut werden, forderte der Bamberger Erzbischof.
Für jede Regierung sei es absolut unverzichtbar, das Ziel der sozialen Gerechtigkeit im eigenen Land und weltweit zu verfolgen. Wo Ungleichheit und Ungerechtigkeit herrschten, komme es „früher oder später zu Klassenkämpfen und Unruhen.“ Schick verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuellen Konflikte in Ägypten, Syrien und dem Südsudan. Soziale Gerechtigkeit sei das beste Gegenmittel gegen Kriege und Terrorismus, so der Erzbischof.
„Soziale Gerechtigkeit beginnt mit den Kinderschuhen“
In Deutschland sei bedenklich, dass die Bildungsgerechtigkeit oft vom Geldbeutel der Eltern abhänge, beklagte Schick. „Obwohl kaum ein anderes Land so viel Geld in die Förderung der Familien investiere, bedeutet Kinderreichtum in Deutschland immer noch ein Armutsrisiko. Soziale Gerechtigkeit beginnt mit den Kinderschuhen.“
Der Bamberger Oberhirte verwies auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, nach der etwa jedes neunte Kind in Deutschland unter der Armutsgrenze lebe. Dass dies nicht sein müsse, zeige ein Blick auf das Nachbarland Dänemark. Hier lebten lediglich 2,7 Prozent der Kinder unterhalb der Armutsgrenze.
Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit wurde bei der 26. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen im November beschlossen. Seit dem 20. Februar 2009 wird der Welttag der sozialen Gerechtigkeit jeweils am 20. Februar begangen. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen sind an diesem Tag besonders dazu aufgefordert, Aktivitäten für die soziale Gerechtigkeit zu fördern. (lek/Erzbistum Bamberg)