
Papst beginnt Besuchs- programm in Südkorea
Trost spenden“ und einen Beitrag dafür zu leisten, „eine Zeit des Friedens und der Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel einzuleiten“, das wünscht sich die koreanische Regierungschefin Park Geun-hye von Papst Franziskus. Jetzt hat sein fünftägiger Besuch in Südkorea begonnen, der von Anfang an von Begegnungen aber auch politischen Botschaften des Papstes geprägt ist.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Trost spenden“ und einen Beitrag dafür zu leisten, „eine Zeit des Friedens und der Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel einzuleiten“, das wünscht sich die koreanische Regierungschefin Park Geun-hye von Papst Franziskus. Jetzt hat sein fünftägiger Besuch in Südkorea begonnen, der von Anfang an von Begegnungen aber auch politischen Botschaften des Papstes geprägt ist.
Bereits auf dem Weg nach Südkorea nutzte Franziskus die Gelegenheit, beim Überflug über Peking und Moskau traditionsgemäß an die Staatsoberhäupter der betreffenden Länder Grußbotschaften zu senden. Chinas Staatspräsident Xi Jiping und der Bevölkerung des Landes wünschte er die „göttlichen Segnungen des Friedens und des Wohlbefindens für die Nation“. Russlands Präsident Wladimir Putin schrieb Franziskus, er bete dafür, dass „Gott der Nation Frieden und Wohlbefinden garantieren möge.“
Begegnung mit Trostbedürftigen und Notleidenden
Gegen 3.15 Uhr deutscher Zeit erreichte Papst Franziskus den Militärflughafen von Seoul, wo er von Staatspräsidentin Park Geun-hye willkommen geheißen wurde. Unmittelbar nach seiner Ankunft traf er Opfer des Fährunglücks vom April dieses Jahres. Vier Angehörige von Toten begrüßten den Papst bei seiner Landung in Seoul, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Nach Worten des Sprechers des Vorbereitungskomitees, Heo Young-yeop, waren auch weitere Vertreter von „Trostbedürftigen in der koreanischen Gesellschaft“ zugegen, darunter zwei Überläufer aus Nordkorea, Gastarbeiter, Behinderte und Opfer von Verbrechen. Vom Flughafen aus fuhr Papst Franziskus anschließend zur Vatikanbotschaft und feierte mit diplomatischen Mitarbeitern der Nuntiatur und Angestellten die Heilige Messe.
In seiner ersten Ansprache am Nachmittag ermutigte er Regierungsmitglieder und Diplomaten zu „Bemühungen um Versöhnung und Stabilität“. Frieden könne nicht durch „gegenseitige Schuldzuweisungen, unfruchtbare Kritik und Zurschaustellung von Macht“ erreicht werden, sagte der Papst im Präsidentenpalast. Nötig seien Zuhören und Dialog. Vergangenes Unrecht dürfe jedoch nicht totgeschwiegen werden, sondern sei durch Vergebung, Toleranz und Zusammenarbeit zu überwinden, so der Papst weiter. Ein dauerhafter Frieden in Korea trage zur Stabilität in der Region sowie „in der ganzen kriegsmüden Welt“ bei.
„Eine Kirche der Armen und für die Armen“
Bei seinem letzten offiziellen Programmpunkt des ersten Tages, dem Treffen mit der Koreanischen Bischofskonferenz, forderte Papst Franziskus eine „ Kirche der Armen und für die Armen“. Die Kirche in Korea müsse sich weiter um Notleidende kümmern, vor allem Flüchtlinge und Migranten. Nur so bleibe das „prophetische Zeugnis“ der Kirche sichtbar, sagte Franziskus. Gleichzeitig lobte er das Wachstum der örtlichen katholischen Kirche. Südkorea sei von einem Missionsland zu einem Land der Missionare geworden. Die Weltkirche profitiere von den vielen Priestern und Ordensleuten aus Südkorea, so Franziskus.
Weitere Höhepunkte der Reise werden die Seligsprechung von 124 südkoreanischen Märtyrern am Samstag und die Feier des Abschlussgottesdienstes des VI. Asiatischen Jugendtages am Sonntag sein. (tlp mit KNA)