Renovabis-Kongress über Kirche und Medien

Die Beziehungen zwischen Kirche und Medien sind nicht erst seit „Limburg“ oder dem Missbrauchsskandal konfliktlastig. Kirche stand auch schon davor in dem Spannungsfeld, einerseits Gegenstand der Massenmedien zu sein und andererseits die Massenmedien selbst zur Glaubensverkündigung zu nutzen. Diesem Verhältnis, besonders auch im Osten Europas, widmet sich der 18. Internationale Kongress Renovabis vom 3. bis zum 5. September im Freisinger Asamgebäude. Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis erwartet dabei rund 350 Teilnehmer aus 30 Ländern.

Erstellt: 20.08.2014
Aktualisiert: 12.07.2015
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Die Beziehungen zwischen Kirche und Medien sind nicht erst seit „Limburg“ oder dem Missbrauchsskandal konfliktlastig. Kirche stand auch schon davor in dem Spannungsfeld, einerseits Gegenstand der Massenmedien zu sein und andererseits die Massenmedien selbst zur Glaubensverkündigung zu nutzen. Diesem Verhältnis, besonders auch im Osten Europas, widmet sich der 18. Internationale Kongress Renovabis vom 3. bis zum 5. September im Freisinger Asamgebäude. Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis erwartet dabei rund 350 Teilnehmer aus 30 Ländern.

„Gerade wenn es darum geht, für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzutreten, ist die Stimme der Kirche und ihrer Hilfswerke von großer Bedeutung“, schreibt Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Grußbotschaft zum Renovabis-Kongress. Sie betont bei der Thematik „Kirche – Medien – Öffentliche Meinung“ die doppelte Verantwortung der Kirche, zum einen als Träger von Medien und zum anderen als Objekt der Medien.

Der Metropolit Hilarion Alfejew, Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, hält auch künftig die Zusammenarbeit zwischen Medien und Kirche für wichtig und mahnt hierbei, die Vermittlung von positiven Idealen für die Gesellschaft nicht aus dem Blick zu verlieren. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erinnert an das „Dekret über die sozialen Kommunikationsmittel“ und zitiert: „Unter den erstaunlichen Erfindungen der Technik, welche die menschliche Geisteskraft gerade in unserer Zeit mit Gottes Hilfe aus der Schöpfung entwickelt hat, richtet sich die besondere Aufmerksamkeit der Kirche auf jene, die sich unmittelbar an den Menschen selbst wenden und neue Wege erschlossen haben, um Nachrichten jeder Art, Gedanken und Weisungen leicht mitzuteilen.“

Stellenwert der Kirche in der modernen Welt

Für den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer ist die Frage nach der Beziehung von Kirche und Medien auch eng mit der Frage nach dem Stellenwert der Kirche in der modernen Welt verknüpft. Er schreibt: „In einer säkularen und pluralistischen Gesellschaft muss sich die Kirche mehr denn je als ein einzelner und keineswegs bestimmender Pol in der öffentlichen Debatte sehen. Das hat Folgen nicht nur für die Wahrnehmung der Kirche und ihre öffentliche Selbstdarstellung, sondern auch für ihr Selbstverständnis.“

Zum Kongress werden zahlreiche Vertreter von Kirchen, Medien und Kommunikationswissenschaften zu Gast in Freising sein. Referenten sind u. a. der Jesuitenpater Bernd Hagenkord, Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, außerdem Bischof Dr. Gebhard Fürst, der neben seinem Amt als Bischof von Rottenburg-Stuttgart Medienbischof der Deutschen Bischofskonferenz ist, und Christiane Florin, Redaktionsleiterin von „Christ und Welt“. Ebenfalls zu Gast sind zahlreiche Experten zur Situation von Kirche und Medien aus Mittel- und Osteuropa.

Mehr Informationen zum Kongress finden Sie unter www.renovabis.de .