
Missio-Aktion wird am Sonntag in Fulda eröffnet
Mit einem Gottesdienst im Fuldaer Dom wird am Sonntag bundesweit der diesjährige Monat der Weltmission eröffnet. Er wird alljährlich zeitgleich in rund 100 Ländern begangen und gilt als größte Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. Federführend für Deutschland ist das Internationale Katholische Missionswerk Missio .
Aktualisiert: 12.07.2015
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Mit einem Gottesdienst im Fuldaer Dom wird am Sonntag bundesweit der diesjährige Monat der Weltmission eröffnet. Er wird alljährlich zeitgleich in rund 100 Ländern begangen und gilt als größte Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. Federführend für Deutschland ist das Internationale Katholische Missionswerk Missio .
Im Zentrum der diesjährigen Kampagne zum Monat der Weltmission , die Missio am Dienstag vor Journalisten in Fulda vorstellte, stehen das Wirken der katholischen Kirche in Pakistan und die Lage der Christen und anderer religiöser Minderheiten dort. Die Kampagne steht unter der dem Johannes-Evangelium entnommenen Überschrift „Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln“.
Laut Missio leiden die Christen in Pakistan unter sozialer Ungerechtigkeit, religiöser Diskriminierung, fehlenden Bildungsmöglichkeiten, Korruption und Angst vor Terroranschlägen. Dennoch sei für sie eine unbändige Freude am Glauben und ein ungebrochener Wille, aus ihrer Heimat ein besseres Land für alle Bürger zu machen, kennzeichnend. Laut Missio sind etwa 96 Prozent der rund 179 Millionen Einwohner Pakistans Muslime. Mit 2,8 Millionen Einwohnern stellten die Christen die größte nicht-muslimische Minderheit.
Umstrittenes Blasphemiegesetz
Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen unterstrich, Mission ohne gleichzeitige Entwicklung hin zu einem Frieden in Gerechtigkeit sei ein Unding. Notwendige Bedingung für eine solche Entwicklung sei Religionsfreiheit.
Der Präsident von Missio Aachen, Prälat Klaus Krämer, wies darauf hin, dass die katholische Kirche in Pakistan den Weg des interreligiösen Dialogs gehe. Ein „brisantes Problem“ nannte Krämer die dort geltenden Blasphemiegesetze, wonach etwa eine Verunglimpfung des Propheten Mohammed mit dem Tode bestraft werden könne. Auch wenn die mögliche Todesstrafe bislang nicht vollstreckt worden sei, so säßen doch viele deshalb zum Tode verurteilte Menschen im Gefängnis. Zudem würden die Blasphemiegesetze im Alltag dazu missbraucht, um im Zuge von Nachbarschaftsfehden, politischen Querelen oder ökonomischen Streitigkeiten missliebige Personen und religiöse Minderheiten auszuschalten.
Die Missio-Kampagne mit ihren rund 300 Veranstaltungen mündet in den „Sonntag der Weltmission“. Er wird in Deutschland jährlich am letzten Sonntag im Oktober begangen. In den Gottesdiensten hierzulande wird dann für die Arbeit von Missio gesammelt. Im vergangenen Jahr unterstützte das Hilfswerk mit rund 50 Millionen Euro knapp 1.000 Maßnahmen in 74 Ländern in Afrika, Asien und Ozeanien.