Päpstlicher Migrantenrat warnt vor Ende von „Mare Nostrum“
Der päpstliche Migrantenrat blickt mit Sorge auf das geplante Ende der Operation „Mare Nostrum“ zur Rettung der Flüchtlinge im Mittelmeer. Die an diesem Samstag beginnende EU-Mission „Triton“ sei dafür kein Ersatz, sagte der Präsident des Rates, Kardinal Antonio Maria Veglio, am Freitag Radio Vatikan . Denn dabei gehe es nicht um die Rettung von Menschen, sondern lediglich um den Schutz der europäischen Grenzen.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Der päpstliche Migrantenrat blickt mit Sorge auf das geplante Ende der Operation „Mare Nostrum“ zur Rettung der Flüchtlinge im Mittelmeer. Die an diesem Samstag beginnende EU-Mission „Triton“ sei dafür kein Ersatz, sagte der Präsident des Rates, Kardinal Antonio Maria Veglio, am Freitag Radio Vatikan . Denn dabei gehe es nicht um die Rettung von Menschen, sondern lediglich um den Schutz der europäischen Grenzen.
Veglio erinnerte an die Flüchtlingskatastrophe, bei der vor einem Jahr rund 390 Menschen ertranken, als ihr Boot vor der Mittelmeerinsel Lampedusa kenterte. Danach hatte die italienische Marine „Mare Nostrum“ ins Leben gerufen, bei der seither 150.000 Menschen gerettet wurden. Die häufige Kritik, dadurch werde der Flüchtlingsstrom nur noch mehr angeheizt, nannte Veglio „bösartig“ und „gefühllos“. Die meisten der Menschen wollten großen Gefahren in ihren Heimatstaaten entkommen, „und die Liste dieser Länder hat ja kein Ende“. Der Kardinal kritisierte auch den Umgang Libyens mit den Flüchtlingen, die dort in Lagern mit katastrophalen hygienischen Verhältnissen eingepfercht würden. Die Europäer könnten nicht einfach sagen: „Was geht mich das an?“.
Das italienische Innenministerium hatte ursprünglich angekündigt, „Mare Nostrum“ werde Ende Oktober auslaufen. Derzeit gehen die Einsätze aber noch weiter. An der Operation „Triton“ der EU-Grenzagentur Frontex ist auch Deutschland beteiligt.