
Deutscher Spendenrat erwartet für 2014 Rekordjahr
Der Deutsche Spendenrat rechnet mit einem Spendenrekord für das laufende Jahr. In den Monaten Januar bis August haben Privatpersonen in der Bundesrepublik 2,7 Milliarden Euro gespendet, wie der Rat am Dienstag in Berlin mitteilte. Damit liegt das Spendenvolumen 4,6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, der von einem Spendenhoch infolge der Flutkatastrophe in Deutschland geprägt war.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Der Deutsche Spendenrat rechnet mit einem Spendenrekord für das laufende Jahr. In den Monaten Januar bis August haben Privatpersonen in der Bundesrepublik 2,7 Milliarden Euro gespendet, wie der Rat am Dienstag in Berlin mitteilte. Damit liegt das Spendenvolumen 4,6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, der von einem Spendenhoch infolge der Flutkatastrophe in Deutschland geprägt war.
„Die bisherige Entwicklung lässt für 2014 ein neues Rekordjahr erwarten“, sagte die Geschäftsführerin des Spendenrats, Daniela Felser, bei der Vorstellung einer Analyse zu Trends und Prognosen 2014. Im Jahr zuvor hatte das private Spendenvolumen eine Rekordsumme von 4,7 Milliarden Euro erreicht.
Laut Studie spendeten die Deutschen in den ersten drei Quartalen 2014 annähernd so viel wie im Jahr 2005, das von der Tsunami-Katastrophe in Ostasien geprägt war. Die Anzahl der Spender sank indes von 18,1 Millionen Personen 2013 auf 16,2 Millionen Menschen. Dass es dennoch zu einem Mehraufkommen kam, liegt an einem Anstieg der durchschnittlichen Spendenhöhe von 30 auf 34 Euro. Vor allem zugunsten von Krankheiten und Behinderungen gab es Zuwächse. Ein Großteil der Mittel kommt humanitärer Hilfe, vor allem in Folge von Naturkatastrophen, zugute. Spendenanstöße durch Freunde und Bekannte spielen dabei eine immer wichtigere Rolle.
Misereor verzeichnet Spendenplus
Nach den Angaben verlieren Spenden für religiöse und kirchliche Zwecke weiter an Bedeutung. So stieg der Anteil der Gesamteinnahmen nichtkonfessioneller Organisationen von 47 auf 53 Prozent im Jahr 2014. Bei den großen kirchlichen Hilfswerken kam es jedoch nicht zu dem erwarteten „Limburg-Effekt“ . Misereor verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2014 etwa ein deutliches Spendenplus gegenüber 2013 und 2012. Nach dem Finanzskandal im Bistum Limburg hatten Organisationen Spendenrückgänge befürchtet.
Auch Adveniat , dessen Weihnachts-Kollekte 2013 auf dem Höhepunkt der Affäre stattfand, gab Entwarnung. Zwar liege der Jahresfinanzbericht noch nicht vor, doch „die ersten Zahlen zeigen, dass die Bereitschaft, für die benachteiligten Menschen in Lateinamerika zu spenden, weiterhin hoch ist“, sagte Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Für die repräsentative Analyse befragte die Marktforschungsorganisation GfK 10.000 Privatpersonen. Der Deutsche Spendenrat ist ein gemeinnütziger Dachverband von 65 Spenden sammelnden Organisationen.