„Jahr der Orden“ beginnt am Wochenende
Am ersten Adventswochenende beginnt das „Jahr der Orden“ in der katholischen Kirche. In Rom wird es mit einer Gebetswache in der Basilika Santa Maria Maggiore am Samstag und einer Eucharistiefeier am Sonntag im Petersdom eröffnet. In Deutschland finden in diesen Tagen in vielen Bistümern und Klöstern feierliche Eröffnungsgottesdienste statt. So wird in München der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Sonntag einer feierlichen Vesper vorstehen.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Am ersten Adventswochenende beginnt das „Jahr der Orden“ in der katholischen Kirche. In Rom wird es mit einer Gebetswache in der Basilika Santa Maria Maggiore am Samstag und einer Eucharistiefeier am Sonntag im Petersdom eröffnet. In Deutschland finden in diesen Tagen in vielen Bistümern und Klöstern feierliche Eröffnungsgottesdienste statt. So wird in München der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Sonntag einer feierlichen Vesper vorstehen.
Das von Papst Franziskus für die Weltkirche ausgerufene „Jahr der Orden“ dauert bis 2. Februar 2016. Außer Werbung geht es dabei auch um eine kritische Selbstbesinnung der Orden auf ihre Aufgaben. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit verstärkt auf die verschiedenen Formen des Ordenslebens zu lenken. Zugleich soll daran erinnert werden, welchen Dienst Ordenschristen für die Kirche und die Gesellschaft übernehmen. Papst Franziskus ruft die Ordensgemeinschaften zu innerer Erneuerung auf.
Orden sind „Laboratorien des Glaubens“
Der Vorsitzende der Kommission für geistliche Berufe der Deutschen Bischofskonferenz, der Münsteraner Bischof Felix Genn, begrüßte die Initiative des Papstes, der als Jesuit ein glaubwürdiges Lebenszeugnis für ein geistliches Leben gebe. Der Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK), Abt Hermann-Josef Kugler, bezeichnete die Orden als „Laboratorien des Glaubens“. Sie böten Menschen auf der Suche eine spirituelle Heimat. „Was Pfarreien aufgrund knapper Ressourcen nicht mehr leisten können, ergänzen wir. Dadurch entstehen Synergien zwischen Pfarreien, Diözesen und Orden.“
In Deutschland finden unter dem Leitwort „Für Gott. Für die Menschen.“ zahlreiche Veranstaltungen der Ordensgemeinschaften und Diözesen zum Jahr der Orden statt. Auf der Internetseite www.jahrderorden.de gibt ein Kalender , der ständig aktualisiert wird, eine Übersicht über Orte und Termine.
Die Zahl der Ordensleute in Deutschland ist seit Jahrzehnten stark rückläufig. So hat sich die Zahl der Schwestern in den vergangenen 20 Jahren halbiert, von 38.000 im Jahr 1995 auf 18.300 Ende 2013. Auf 1.000 Todesfälle kommen in den deutschen Frauenorden etwa rund 60 Neueintritte pro Jahr. Bei den Männern ist die Entwicklung ähnlich. Die Mehrheit ist wie bei den Frauen inzwischen älter als 65 Jahre.