Ordensfrau nimmt an Gesprächen mit Rebellen in Kolumbien teil

An den Friedensgesprächen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla-Organisation FARC nimmt erstmals auch eine Vertreterin der katholischen Kirche teil. Nach Angaben der Tageszeitung „El Tiempo“ (Montag) reist die Ordensfrau Gloria Cecilia Londono im Rahmen der fünften und letzten Delegation von Opfern des Konflikts zu den Verhandlungen, die diese Woche in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfinden.

Erstellt: 16.12.2014
Aktualisiert: 12.07.2015
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An den Friedensgesprächen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla-Organisation FARC nimmt erstmals auch eine Vertreterin der katholischen Kirche teil. Nach Angaben der Tageszeitung „El Tiempo“ (Montag) reist die Ordensfrau Gloria Cecilia Londono im Rahmen der fünften und letzten Delegation von Opfern des Konflikts zu den Verhandlungen, die diese Woche in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfinden.

Londono war Mitarbeiterin der 2001 von Paramilitärs ermordeten Ordensfrau Yolanda Ceron. Diese setzte sich in der südkolumbianischen Diözese Tumaco besonders für Rechte der afro-kolumbianischen Bevölkerung ein.

Die katholische Kirche hatte gemeinsam mit der Nationaluniversität Kolumbiens und den Vereinten Nationen in den vergangenen Monaten insgesamt 60 Opfervertreter ausgewählt, die ihre Perspektive in die Friedensgespräche einbringen sollten. Ihre Teilnahme erinnere „an die vielen Männer und Frauen des Glaubens, die durch ihren Einsatz für die Ärmsten des Landes zu militärischen Zielen der verschiedenen bewaffneten Gruppen wurden“, hieß es in einer Erklärung der Kirche und der anderen beteiligten Institutionen.

Die Friedensverhandlungen begannen Ende 2012. Sie stehen seitdem unter der Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba und werden zudem von Chile und Venezuela begleitet. Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die EU stuft sie als Terrororganisation ein.

Bereits geeinigt haben sich beide Seiten in den Punkten Landverteilung, Drogenhandel und politische Integration der FARC. Bis zur Unterbrechung der Verhandlungen liefen Gespräche zu den Punkten Opferentschädigung und Entwaffnung.

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