Befreiungstheologe Frei Betto trifft Fidel Castro

Der brasilianische Befreiungstheologe Frei Betto ist am Dienstag in Havanna mit Kubas ehemaligem Präsidenten Fidel Castro zusammengetroffen. Medienberichten vom Mittwoch zufolge ging es bei der als freundschaftlich bezeichneten Begegnung um verschiedene Themen der kubanischen und internationalen Politik. Erst am Montag hatte Castro in einem Schreiben seine Bedenken gegen die Annäherung Kubas an die USA formuliert, das erste politische Lebenszeichen des 88-Jährigen seit langem.

Erstellt: 29.01.2015
Aktualisiert: 23.03.2023
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Der Dominikaner Betto (70), der sich derzeit zu einer Reihe von Konferenzen auf Kuba aufhält, gilt als enger Freund des langjährigen Präsidenten Kubas. Mitte der 80er Jahre veröffentlichte Betto Castros Gedanken zur Religion als Buch. Zudem soll Betto über Jahre als eine Art inoffizieller Vermittler zwischen der kubanischen Regierung und der katholischen Kirche fungiert haben. Beim jüngsten Gespräch mit Castro soll Betto auch von seinem Treffen mit Papst Franziskus im April 2014 im Vatikan berichtet haben. Damals hatte Betto mit dem Papst über die Situation der indigenen Völker Lateinamerikas und die kirchliche Option für die Armen gesprochen.

Betto hatte den gesundheitlich angeschlagenen Ex-Revolutionsführer zuletzt im Februar 2014 besucht. Castros letzter öffentlicher Auftritt fand im Januar 2014 statt. In den vergangenen Wochen spekulierten die Medien gar über seinen Tod. Am Montag war auf Kuba ein Brief Castros veröffentlicht worden, in dem er sich zum ersten Mal zur Annäherung der Karibikinsel mit dem Erzfeind USA äußerte. Darin gab er an, den USA nicht zu vertrauen.