
10.000 Unterschriften für mehr Gerechtigkeit
Ein breites Bündnis aus katholischen Verbänden und Hilfswerken hat heute eine Petition für mehr Gerechtigkeit in Lateinamerika an die Bundesregierung übergeben. Das Aktionsbündnis „Steilpass“ , das sich im Zuge der Fußball-WM 2014 in Brasilien formiert hatte, überreichte am Donnerstag in Berlin 10.000 Unterschriften an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Hans-Joachim Fuchtel.
Aktualisiert: 12.07.2015
Lesedauer:
Ein breites Bündnis aus katholischen Verbänden und Hilfswerken hat heute eine Petition für mehr Gerechtigkeit in Lateinamerika an die Bundesregierung übergeben. Das Aktionsbündnis „Steilpass“ , das sich im Zuge der Fußball-WM 2014 in Brasilien formiert hatte, überreichte am Donnerstag in Berlin 10.000 Unterschriften an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Hans-Joachim Fuchtel.
„Seit mehr als 30 Jahren fördern wir mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Sportprojekte, die zu einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Integration der Menschen in unseren Partnerländern beitragen – über soziale und ethnische Grenzen hinweg. Sport fördert den fairen Umgang miteinander, regt zum Dialog an und kann wesentlich dazu beitragen, Entwicklungsziele zu erreichen“, so Fuchtel.
Das Aktionsbündnis „Steilpass“ setze sich ein für Gerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen für die Menschen an den Rändern der Gesellschaft, sagte Prälat Bernd Klaschka, Hauptgeschäftsführer des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat . Unterstützt von der Bischofs- und der Ordenskonferenz in Brasilien gehe es vor allem um den Zugang zu ganzheitlicher Bildung, um eine Gesundheitsversorgung für alle Menschen und um Bürgerbeteiligung.
„Helfen Sie bitte seitens der Bundesregierung mit, dass das Wohl der Menschen wieder im Mittelpunkt steht und nicht allein das Streben nach wirtschaftlichem Wachstum“, lautete der Appell Klaschkas an Staatssekretär Fuchtel.

Übergabe der Petition an brasilianische Regierung
Bereits im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft im Juni vergangenen Jahres hatte eine Delegation des „Steilpass“-Bündnisses in Brasilia zehn Forderungen für Gerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen an die brasilianische Regierung übergeben.
Schwester Maria Ines Ribeiro, Vorsitzende der Brasilianischen Ordenskonferenz, betonte, „Steilpass“ sei eine herausragende Kampagne, die die volle Unterstützung der brasilianischen Kirche verdiene. Schon mit der Bewerbung Brasiliens im Vorfeld der Weltmeisterschaft sei von der Regierung ein Bild des Landes gezeigt worden, das so nicht mit der Realität übereinstimme: schön, bunt, kulturell vielfältig und prosperierend. „Wir erleben ein anderes Brasilien – denn wir haben weit mehr Teile der Bevölkerung im Blick, insbesondere die Armen“, erklärte Schwester Maria Ines Ende Dezember im Interview mit dem Internetportal Weltkirche.
Aktion wird zur Olympiade 2016 fortgesetzt
Bei der Petitionsübergabe in Berlin kündigte das Bündnis an, die Aktion mit Blick auf die Olympischen Spiele in Rio 2016 weiterzuführen. Die brasilianische Regierung habe zwar bei der Übergabe der Petition die Anliegen von „Steilpass“ unterstützt, erklärte Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens. Leider seien die meisten Forderungen jedoch nicht verwirklicht worden. „Jetzt geht es darum, zu den Olympischen Spielen einen wirklichen Schritt nach vorne zu machen, so dass die Menschen in und um Rio de Janeiro die wirklichen Gewinner der Spiele werden“, sagte Jentgens.
Auch die Vorsitzende der Brasilianischen Ordenskonferenz zeigte sich mit Blick auf Olympia zuversichtlich. Zusammen mit der Erzdiözese Rio de Janeiro und dem Steilpass-Bündnis sei ein starkes Netzwerk entstanden, mit dem die Jugend in Brasilien gestärkt würde. „Wir wollen sie mit Bildung auf die Gegebenheiten in Gesellschaft und Politik fit machen, damit sie eine Chance auf politische Teilhabe bekommen. Wir sind überzeugt, dass solche Großereignisse wie die Olympischen Spiele auch den Menschen in den Armutsgebieten nutzen können“, so Schwester Maria Ines.
Im Aktionsbündnis „Steilpass“ haben sich das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, der DJK-Sportverband, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) und Kolping International zusammengeschlossen. Unterstützt von der Bischofs- und der Ordenskonferenz in Brasilien geht es vor allem um den Zugang zu ganzheitlicher Bildung, einer Gesundheitsversorgung für alle Menschen und Bürgerbeteiligung. (lek)