„Ebola ist nicht vorbei“
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„Ebola ist nicht vorbei“

Das katholische Hilfswerk Misereor warnt vor den anhaltenden Auswirkungen der Ebola-Epidemie in Liberia. „Auch in Zukunft wird es Ebola nach aller Voraussicht geben. Es wird eine drohende, schleichende Gefahr bleiben“, sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon am Montag in Aachen. Die drängende Frage laute, was gegen eine erneute epidemische Ausbreitung des Virus getan werden könne.

Erstellt: 16.03.2015
Aktualisiert: 26.04.2023
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Liberia befinde sich in der dritten Woche ohne einen neuen Ebola-Fall, berichtete der Geschäftsführer nach einer Reise in das westafrikanische Ebola-Gebiet. Um eine erneute Epidemie weiterhin zu verhindern, seien Hygienemaßnahmen, Aufklärung und Infektionsschutz wichtig. „Die Schlacht gegen Ebola kann nur in der Breite gewonnen werden“, betonte Bröckelmann-Simon.

Nationales Gesundheits-Netzwerk in Liberia

Den kirchlichen Gesundheitseinrichtungen sei es gelungen, ein Bewusstsein für die Krankheit in der Bevölkerung zu festigen, so das Hilfswerk. So stünden auch in ländlichen Regionen Eimer mit Chlor-Lösungen zum Waschen der Hände bereit. Die sogenannten unsicheren Beerdigungen, bei denen Angehörige in Körperkontakt mit den Toten kämen, fänden nicht mehr statt. Um weitere Programme für die Entwicklungs- und Aufklärungsarbeit zu ermöglichen und die Sanitär- und Wasserversorgung zu verbessern, hätten sich die 18 katholischen Gesundheitseinrichtungen in Liberia nun zu einem nationalen Netzwerk zusammengeschlossen.

Trotz der Fortschritte warnte Bröckelmann-Simon davor, Ebola als besiegt anzusehen. Die Schutzmaßnahmen müssten weiterhin aufrechterhalten werden. „Nichts ist gefährlicher, als zu sagen, Ebola ist vorbei.“ Die Stigmatisierung von Überlebenden und die Versorgung von Ebola-Waisen seien anhaltende Herausforderungen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich seit Ausbruch der Epidemie über 23.000 Menschen infiziert. Fast 10.000 sind an Ebola gestorben, hauptsächlich in Liberia, Sierra Leone und Guinea. Die betroffenen Regionen gehören zu den ärmsten in Afrika. Der durch die Epidemie entstandene wirtschaftliche Schaden in der Region wird auf 3,6 Milliarden US-Dollar geschätzt.