
Hilfswerke rufen zu Spenden für Erdbebenopfer auf
Nach dem schweren Erdbeben im Himalaya haben Hilfswerke zu Spenden für die Region aufgerufen. Auch Papst Franziskus sicherte den Opfern und ihren Angehörigen seine Solidarität und Nähe zu. „Ich bete für die Opfer, für die Verletzten und für alle, die unter diesem Unglück leiden müssen“, sagte er bei seinem Angelus-Gebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Er appellierte an die Welt, den Opfern Hilfe und Solidarität zukommen zu lassen.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Nach dem schweren Erdbeben im Himalaya haben Hilfswerke zu Spenden für die Region aufgerufen. Auch Papst Franziskus sicherte den Opfern und ihren Angehörigen seine Solidarität und Nähe zu. „Ich bete für die Opfer, für die Verletzten und für alle, die unter diesem Unglück leiden müssen“, sagte er bei seinem Angelus-Gebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Er appellierte an die Welt, den Opfern Hilfe und Solidarität zukommen zu lassen.
Am Sonntagmorgen war es in der Region erneut zu starken Nachbeben gekommen. Wie das UN-Büro zur Nothilfe-Koordinierung (OCHA) am Sonntag meldete, ist die Zahl der Opfer auf über 2.200 Tote gestiegen. Tausende Menschen wurden bei der Naturkatastrophe verletzt. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl weiter steigen wird. Nepal war am Samstagmittag von einem Beben der Stärke 7,8 erschüttert worden. Das Epizentrum lag rund 80 Kilometer nordwestlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Betroffen sind auch Teile Indiens, Pakistans sowie von Bangladesch.
Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, man bemühe sich gemeinsam mit der Botschaft in Kathmandu um Aufklärung über den Verbleib von deutschen Staatsangehörigen. Die Recherche sei allerdings schwierig, weil es sich meist um Individualtouristen handle.
Die deutsche Hilfe für die Opfer der Erdbebenkatastrophe laufe bereits in Abstimmung mit der EU, den Vereinten Nationen sowie deutschen Hilfsorganisationen. Erste Helfer seien unterwegs in die Region. Für Montag sei ein Hilfsflug des Deutschen Roten Kreuzes geplant, der neben Zelten, Decken und Hygienepaketen eine Anlage des Technischen Hilfswerks zur Aufbereitung von Trinkwasser nach Nepal transportieren solle.
Zugang zu Erdbebenopfern erschwert
Unterdessen leitete auch die Caritas ihre Soforthilfe ein und rief zu Spenden auf. Nach Angaben des Direktors der Caritas Nepal, Pius Perumana, stehen die Helfer vor großen Herausforderungen. „Der Zugang zu Erdbebenopfern ist vielerorts noch nicht möglich, weil die Straßen blockiert sind. Die Kommunikation ist aufgrund des Stromausfalls schwierig.“

Caritas international stellt für die Nothilfe 100.000 Euro bereit und ruft zu weiteren Spenden auf. „Die Menschen sind auf unsere Hilfe angewiesen. Verletzte müssen medizinisch versorgt werden. Betroffene, die ihr Zuhause verloren haben, brauchen Schutz gegen Kälte und Regen“, so Oliver Müller, Leiter des Hilfswerks des deutschen Caritasverbandes. Vor allem der Bedarf an Notunterkünften, Zelten und Plastikplanen sei groß.
Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor stellte ebenfalls eine Soforthilfe von 100.00 Euro zur Verfügung. „Das Geld können wir in erster Linie für Notunterkünfte, Lebensmittel, Wasser, Hygieneartikel und gesundheitliche Betreuung einsetzen und damit die Basis-Versorgung von Katastrophenopfern unterstützen“, sagte am Sonntag Ulrich Füßer, Leiter der Asienabteilung bei Misereor.
Kaum Informationen aus den ländlichen Regionen
Auch das Hilfswerk Malteser International schickte am Sonntag ein Team in die Krisenregion. „Krankenhäuser sind überfüllt, es fehlen Medikamente und Verbandsmaterialien. Teilweise graben sich die Menschen mit den eigenen Händen durch den Schutt“, sagte der Nothilfe-Koordinator bei Malteser International, Oliver Hochedez. Noch gebe es kaum Informationen aus den ländlichen Regionen, Mobiltelefone funktionierten kaum.
Die Hilfsorganisation Care rief zu Spenden auf. Für die Soforthilfe würden rund 37 Millionen Euro benötigt. Care plant eigenen Angaben zufolge, bis zu 75.000 Menschen vor Ort mit Notunterkünften, Nahrungsmitteln, Tabletten zur Wasserreinigung und dem Bau von Latrinen zu unterstützen. Die starken Nachbeben am Sonntagmorgen hätten die Menschen in Panik versetzt. „Sie haben die Nacht in Angst verbracht. Sie haben draußen geschlafen, Notunterkünfte mit Stöcken und Planen errichtet“, berichtet Care-Nothilfekoordinatorin Santosh Sharma.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef startete ein Sofortprogramm. Rund 40 Prozent der Bevölkerung in den erschütterten Regionen Nepals seien Kinder, teilte das Hilfswerk am Sonntag mit. Diese seien von der Katastrophe am schwersten betroffen und bräuchten sofortige Unterstützung. (lek mit KNA)