Starkes Nachbeben erschüttert Nepal

Starkes Nachbeben erschüttert Nepal

Nepal ‐ Zweieinhalb Wochen nach dem Erdbeben in Nepal mit Tausenden Toten hat ein starkes Nachbeben das Land am Dienstag erschüttert und Panik ausgelöst. Zwei Stunden nach dem Beben mit der Stärke 7,2 berichtete die Regierung nach Angaben von Caritas international von landesweit mindestens 39 Toten.

Erstellt: 12.05.2015
Aktualisiert: 19.03.2024
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„Bei all den zusammengebrochenen Mobilfunknetzen erwarten wir aber ein Mehrfaches dieser Zahl“, sagte der Nothilfekoordinator des katholischen Hilfswerks in Nepal, Thomas Hoerz, am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Kathmandu.

Der Caritas-Nothilfespezialist Albert Grosse-Hokamp sagte, in Kathmandu selber hielten sich die Zerstörungen offenbar in Grenzen. Er habe von ein bis zwei Toten und mehreren zerstörten Häusern erfahren. „Der größte Schaden ist in der Psyche der Menschen entstanden“, fügte er hinzu. Sie hätten gerade mit dem Wiederaufbau und der Feldarbeit neu begonnen. Jetzt seien auch die Läden wieder geschlossen. Die Menschen verließen die Häuser und kampierten wieder in Zelten.

Nach Einschätzung von Hoerz stellt sich die Situation in den Berggemeinden von Chalbire, Hagam und Baramchi sehr viel dramatischer dar. „Als das schwere Nachbeben passierte, waren wir, etwa 20 Entsandte des Caritas Netzwerkes aus der ganzen Welt und etwa 40 Beschäftigte von Caritas Nepal, in deren Büro in Lalitpur, ganz in der Nähe von Kathmandu.“ Zunächst konnten die Teams dem Bericht zufolge medizinische Nothilfe leisten. Von der Hauptstadt aus wurde ein Helikopter organisiert, der die schlimmsten Verletzten, darunter eine schwere Schädelverletzung, nach Kathmandu evakuierte.

Weiter berichtete Hoerz, bei Tatopani an der chinesischen Grenze habe ein Erdrutsch offenbar ein Dorf vollkommen verschüttet. „Caritas Deutschland und Caritas Österreich hatten dieses Gebiet noch vor vier Tagen besucht und selbst ohne Beben kleinere Staublawinen erlebt. Das Städtchen Tatopani war wie von einem Bombenhagel zerstört. Nach den ersten schweren Regenfällen in den letzten Nächten waren weitere Erdrutsche zu erwarten gewesen – mit einem Nachbeben dieser Stärke hatte niemand gerechnet.“