Freiwillige aus Münster unterstützen Schule in Tansania
Bildung ‐ Bis 2002 war das zentral gelegene Grundstück in der Stadt Iringa im Herzen Tansanias nichts als staubiges Brachland. Inzwischen sind hier 21 Klassenräume entstanden und die „St. Dominic Savio Pre & Primary School“ feiert ihren zehnten Geburtstag. Unterstützt wird der Schulbetrieb von engagierten Freiwilligen aus dem Bistum Münster.
Aktualisiert: 29.09.2015
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Bis 2002 war dieses zentral gelegene Grundstück in der 200.000-Einwohner-Stadt Iringa im Herzen Tansanias nichts als staubiges Brachland. Inzwischen stehen hier etliche Gebäude mit insgesamt 21 voll ausgestatteten Klassenräumen. Fast 1.300 Schülerinnen und Schüler bis Klasse sieben büffeln hier täglich. Die „St. Dominic Savio Pre & Primary School“, eine Vor- und Mittelschule, feiert ihren zehnten Geburtstag.
„Wir hatten einen Traum, der Wirklichkeit geworden ist!“ – Erfüllt von Dankbarkeit und Stolz hat Bischof Tarcisius J. Ngalalekumtwa im Rahmen einer bunten Jubiläumsfeier am 26. September allen Lob und Dank ausgesprochen, die an Entstehung, Betrieb und Weiterentwicklung dieser erfolgreichen Bildungseinrichtung in Trägerschaft des Bistums Iringa beteiligt waren und sind. Bei den landesweit einheitlichen Examensprüfungen liegt die Durchschnittsnote ihrer Absolventen in der Top 30 unter insgesamt 6.800 vergleichbaren Schulen in ganz Tansania.
Treibende Kraft bei der Gründung der Schule war Father Aidan Ulungi, der vor allem den Kindern aus einem seinerzeit von ihm geleiteten Waisenhaus eine schulische Bildung ermöglichen wollte. Er gewann seinen Bischof für das Projekt, im Referat „Freiwilligendienste im Ausland“ des Bistums Münster fand er weiteren Beistand. Von hier kamen jährlich jeweils für ein Jahr zwei oder drei Freiwillige, die zunächst beim Baufortschritt später im pädagogischen Betrieb unterstützten. „Ohne das Engagement der Freiwilligen und die Unterstützung der Diözese Münster wäre das Projekt gar nicht gestartet“, stellte der Bischof bei der Festveranstaltung heraus.
Schülerinnen und Schüler, viele Eltern, die Lehrkräfte und zahlreiche geladene Gäste hatten sich versammelt, eine bunte Festgesellschaft von rund 2.000 Teilnehmern. Darunter waren auch rund zwei Dutzend aktive und ehemalige Freiwillige aus dem Bistum Münster sowie Sebastian Aperdannier und Joana Reppenhorst vom dortigen Bischöflichen Generalvikariat, die den Freiwilligendienst auch für Tansania begleiten und koordinieren.
Gottesdienst, Lieder, Gedichte und Tanz
Nach einem afrikanisch-lebendigen Gottesdienst ging die Jubiläumsfeier abwechslungsreich über mehrere Stunden weiter. Schülergruppen aus verschiedenen Jahrgängen spiegelten selbstbewusst in Gedichten, Liedern und traditionellen Tänzen die kulturelle Vielfalt ostafrikanischer Volksgruppen wider. Einer der Höhepunkte war eine Spielszene, in der Schüler Konflikte zwischen traditionellen Vorstellungen und moderner Erziehung darstellten: Sie zeigten das Aufbegehren eines jungen Paares gegen eine vom Vater arrangierte Hochzeit der inzwischen studierten Tochter mit einem anderen Mann.
In zahlreichen Ansprachen gratulierten Gäste, Vertreter der Eltern, der Lehrer und der Schule und sprachen sich wechselseitig Dankesworte aus. Auch Aperdannier reihte sich in diesen Reigen ein und stellte unter anderem den besonderen Verdienst von „Baba Aidan“, wie Father Ulungi von Schülern und Freiwilligen genannt wird, heraus: „Jedes Projekt beginnt mit einer Vision, ich danke Dir für Deine!“
Die „St. Dominic Savio Pre & Primary School“ war nicht die letzte Vision von Father Ulungi, ließ dieser am Ende der Feier durchblicken. Vor wenigen Monaten startete nach gleichem Muster wenige Kilometer von Iringa entfernt in Tosamaganga die neue „St. Dominic Savio Secondary School“, eine Oberschule ebenfalls in Trägerschaft des Bistums Iringa: Damit vor allem auch die mittellosen Vollwaisen einen Abschluss erreichen, der Zugang zu einer Berufsausbildung oder zu einem Studium ermöglicht, erklärte der Geistliche lächelnd. Und das Grundstück für eine „St. Dominic Savio Baby School“, in der irgendwann einmal die Jüngsten im Vorschulalter betreut werden können, hat er ebenfalls schon erstanden.
© Bistum Münster