Eine Premiere für den Papst
Weltjugendtag ‐ Es ist seine erste Reise nach Polen: Papst Franziskus kommt Ende Juli zum 31. katholischen Weltjugendtag nach Krakau und trifft dort Hunderttausende junge Menschen aus aller Welt. Für Franziskus ist Polen Neuland.
Aktualisiert: 17.01.2023
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Es ist seine erste Reise nach Polen: Papst Franziskus kommt Ende Juli zum 31. katholischen Weltjugendtag nach Krakau und trifft dort Hunderttausende junge Menschen aus aller Welt. Bisher haben sich nach offiziellen Angaben knapp 600.000 Teilnehmer für einen Besuch in der zweitgrößten polnischen Stadt mit ihren rund 760.000 Einwohnern angemeldet.
Doch das könnten noch nicht alle sein: Zur Abschlussmesse mit dem Papst in der Nähe von Krakau werden zwischen 1,5 und 2 Millionen Menschen erwartet. Franziskus will während seiner Visite auch das ehemalige deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besuchen.
Vom 26. bis zum 31. Juli wollen die jungen Teilnehmer zusammen beten, singen und feiern – in der attraktiven Altstadt der südpolnischen Metropole, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Es ist das zweite Mal, dass Polen das internationale Jugendtreffen ausrichtet: 1991 hatte das Bistum Tschenstochau dazu eingeladen. Die Deutsche Bischofskonferenz stellte auf ihrer Internetseite ein Dossier mit Informationen zum Weltjugendtag bereit.
Die katholische Kirche feiert auf Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978–2005) seit 1986 jedes Jahr einen Weltjugendtag. Er wird abwechselnd in kleinerem Rahmen in den Bistümern vor Ort – so 2014 und 2015 – und alle zwei oder drei Jahre als weltweites Großtreffen wie in Krakau organisiert. Papst Franziskus war bereits 2013 zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro gereist.
15.500 Dauerteilnehmer aus Deutschland
Aus Deutschland sind nach jüngsten offiziellen Angaben mindestens 15.500 Dauerteilnehmer registriert – im 25. Jahr des deutsch- polnischen Nachbarschaftsvertrags. Die meisten der bisher rund 563.000 fest angemeldeten Gäste aus mehr als 180 Staaten werden aus dem Gastgeberland erwartet, gefolgt von Italienern, Spaniern, Franzosen und US-Amerikanern. Ab diesem Mittwoch bis zum 25. Juli sind vor dem Weltjugendtag Tage der Begegnung in 41 polnischen Diözesen geplant.
Der Weltjugendtag soll nach dem Willen der Veranstalter ein großes Glaubensfest werden. Nach dem mutmaßlich terroristischen Anschlag im französischen Nizza plädierte Polens Innenminister Mariusz Blaszczak kürzlich für Besonnenheit. „Wir sind vorbereitet, um die Sicherheit zu gewährleisten“, sagte der nationalkonservative Politiker. Nach seinen Informationen gibt es „keine Gefahr in Polen“. Landesweit sorgten mehr als 20.000 Polizisten, Grenzschützer und Feuerwehrleute für Sicherheit. An den Grenzen zu den benachbarten EU-Staaten wurden verstärkte Personenkontrollen angekündigt, die bis zum 2. August andauern sollen.
Papst besucht Auschwitz-Gedenkstätte
Papst Franziskus hat ein gut gefülltes Besuchsprogramm: So will er nach Angaben des Vatikan unter anderem nach seiner Ankunft am 27. Juli mit Staatspräsident Andrzej Duda im Krakauer Königsschloss Wawel sowie mit den polnischen Bischöfen in der Kathedrale zusammenkommen. Am Folgetag ist ein Besuch des Marienheiligtums in Tschenstochau geplant, im wichtigsten polnischen Wallfahrtsort.
Die Gedenkstätte Auschwitz will Franziskus am 29. Juli besuchen. Bis zur Abschlussmesse am 31. Juli auf dem „Campus Misericordiae“ (Feld der Barmherzigkeit) in Brzegi bei Krakau betet er unter anderem mit Jugendlichen in Krakau den Kreuzweg und hält – ebenfalls in Brzegi – eine Vigil.
„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“ – so lautet das Motto des Weltjugendtages, den etwa 25.000 freiwillige Helfer aus zahlreichen Ländern unterstützen wollen. Das passt zum Heiligen Jahr mit dem Schwerpunkt Barmherzigkeit und zu einem prominenten Vorgänger von Franziskus: Auch der vor elf Jahren gestorbene und in seinem Heimatland tief verehrte Johannes Paul II. (1978–2005) hatte sich dem Thema verschrieben.
Von Leticia Witte (KNA)
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