Ökumenische Pilgerreise ins Heilige Land
Ökumene ‐ Ein Aufbruch zu den gemeinsamen Wurzeln des Glaubens soll sie werden, die Pilgerreise von katholischer und evangelischer Kirche ins Heilige Land. Für die katholische Deutsche Bischofskonferenz und den Rat der Evangelischen Kirche ist die gemeinsame Reise ein Novum.
Aktualisiert: 19.08.2016
Lesedauer:
Erstmals unternehmen Mitglieder der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine gemeinsame Pilgerreise ins Heilige Land. Unmittelbar vor Beginn des Reformationsjahres 2017 solle die Fahrt den „gemeinsamen Auftakt zu dem zwischen beiden Kirchen verabredeten Christusfest“ bilden, teilten die beiden Kirchen am Donnerstag in Bonn und Hannover mit.
Vom 16. bis zum 22. Oktober nähmen daran je neun Mitglieder der beiden kirchlichen Leitungsorgane teil. Die Reise führe sie an die gemeinsamen christlichen Ursprungsorte und bringe so die Verbundenheit im Glauben zum Ausdruck. Im Mittelpunkt stünden dabei Gottesdienste, das gemeinsame Gebet an den biblischen Stätten, die Lektüre der Heiligen Schrift, der Austausch über ihre Botschaft und die Ausrichtung auf Jesus Christus.
Zu der vom EKD-Ratsvorsitzenden, dem bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, geleiteten EKD-Delegation gehören die westfälische Präses Annette Kurschus, die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, und der Catholica-Beauftragte der Lutheraner, Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg). Die Deutsche Bischofskonferenz vertreten unter Leitung ihres Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx (München), unter anderem der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der emeritierte Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch und der Vorsitzende der Ökumenekommission, der Magdeburger Bischof Gerhard Feige.
„Rückbesinnung auf die gemeinsamen Wurzeln des Glaubens“
Bedford-Strohm und Marx hatten bereits in ihrem am 29. Juni 2015 veröffentlichten Briefwechsel die Reise als wichtigen Bestandteil des gemeinsamen Christusfestes 2017 betont. Dabei solle „die Rückbesinnung auf die gemeinsamen Wurzeln unseres Glaubens im Zentrum“ stehen, so Marx. Bedford-Strohm hob hervor, dass mit der Reise deutlich werde, „dass trotz der Trennungen der Reformationszeit beide Kirchen heute mehr verbindet als trennt und sie sich gemeinsam auf den einen Herrn Jesus Christus ausrichten“.
Jeder Reisetag stehe unter einem biblischen Leitwort, teilten die beiden Kirchen weiter mit. Dies unterstreiche den Charakter einer „zuerst geistlichen Reise“. Sie beginne am See Genezareth. In den palästinensischen Autonomiegebieten seien Besuche von Burquin und Nablus sowie Bethlehem und Cremisan vorgesehen. Vom 18. bis 22. Oktober sei die Pilgergruppe in Jerusalem. Dort seien auch politische Gespräche sowie ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geplant.
© KNA
DBK-Pressemitteilung (18.08.2016): Ökumenische Pilgerreise ins Heilige Land