Tote bei Bergarbeiter-Protesten in Bolivien
Bolivien ‐ In Bolivien laufen die Proteste von Bergarbeitern gegen ein neues Gesetz aus dem Ruder. In Auseinandersetzungen mit bolivianischen Sicherheitskräften gab es mehrere Tote. Die Kirche versucht zu vermitteln. Doch nun wurde auch der stellvertretende Innenminister tot aufgefunden.
Aktualisiert: 15.11.2022
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Boliviens Kirche fordert nach mehreren Todesfällen bei den Ausschreitungen zwischen Bergarbeitern und Sicherheitskräften einen direkten Dialog. Es gelte, den Konflikt mit Kreativität und Ehrlichkeit zu lösen, sagte der Erzbischof von Sucre, Jesus Juarez, dem Portal „Eju!“ (Donnerstag). Regierung und Bergarbeiter müssten einen Weg des gegenseitigen Verständnisses und nicht der Konfrontation beschreiten.
In Pandura, drei Autostunden von La Paz entfernt, war zuvor der stellvertretende Innenminister Rodolfo Illanes verschleppt und erschlagen worden. Ihm werfen die Bergarbeiter vor, für die jüngste Polizeigewalt verantwortlich zu sein. Innenminister Carlos Romero bestätigte entsprechende Augenzeugenberichte: „Er wurde totgeschlagen, Vizeminister Illanes wurde feige und brutal ermordet.“ Zuvor hatten bolivianische Sicherheitskräfte auf die Demonstranten geschossen, dabei starben nach Medienberichten mehrere Menschen. Mehr als ein Dutzend Polizisten wurde verletzt.
Die Bergarbeiter verlangen die Reform eines kürzlich verabschiedeten Bergbau-Gesetzes sowie das Recht für private Firmen zu arbeiten. Außerdem sollen die Schürfrechte ausgeweitet werden.
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